Die Buslinie 63 „nicht verteufeln“
Herbrechtingens Bürgermeister Daniel Vogt verweist auf die Fahrgastzählung der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft.
Bürgermeister Daniel Vogt ist es ein Leid, dass die Linie 63 so „verteufelt“wird. Seit August 2021 pendelt ein Bus der HVG zwischen Herbechtingen und Giengen über den Industriepark A 7. In Zukunft wird dieser auch noch den neuen Giengener Industriepark anfahren.
Den Behauptungen, es handele sich um einen „Geisterbus“ohne Passagiere, wollte Vogt bei der jüngsten Ratssitzung mit Fakten entgegentreten. So seien nach Angaben der HVG im November vergangenen Jahres im Schnitt 71 Fahrgäste am Tag gezählt worden. In der Hauptverkehrszeit am frühen Morgen und nachmittags zwischen 15 und 17 Uhr hätten sich bis zu 13 Fahrgäste im Bus befunden. Für Vogt ist das nicht Nichts, zumal man sich ja im ländlichen Bereich befinde.
Bezüglich der Kosten wollte Vogt klarstellen, dass Herbrechtingen nur ein Viertel zu tragen habe. 50 Prozent übernehme der Landkreis, weitere 25 Prozent die Stadt Giengen. Für 2021 geht Vogt von einem Kostenanteil Herbrechtingens in Höhe von rund 21.000 Euro aus. Jede Fahrt mit dem Bus, so Vogt, sei ein Beitrag zum Klimaschutz. Auch das Land dränge auf einen weiteren Ausbau des ÖPNV, um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Stadtrat Michael Wiedemann (Freie Wähler) unterstützte Vogt mit dem Hinweis, dass beim ÖPNV das Angebot die Nachfrage erzeuge.
Stadtrat Dieter Mathes hatte „kein Problem“mit der noch jungen Linie. Aber es wäre besser, wenn auf ihr ein kleiner Bus eingesetzt würde und kein Gelenkbus. Dies, so die Einschätzung der Verwaltung, scheitere aber daran, dass das Fahrzeug auch auf anderen Touren eingesetzt wird.
Günter Thierer (Freie Wähler) störte sich an der Route über die Ziegelei. Der Weg sei so schmal, dass der Bus eigentlich nicht mal einen Radler überholen dürfte. Stadtrat Herman Mader (Freie Wähler) erinnerte die Stadträte daran, dass sie es vor zehn Jahren selbst in der Hand gehabt hätten, zusammen mit der HVG einen Stadtbus mit kleineren Fahrzeugen so wie jetzt in Langenau einzurichten. Damals seien dem Gremium die jährlichen Kosten von 200.000 Euro zu viel gewesen.