Eine runde Sache
Arbeiten am Haus können durchaus Unerwartetes zu Tage fördern. Man denke nur an Blindgänger aus Kriegszeiten. Wo eben noch vom neuen Wintergarten oder der lang ersehnten Terrasse geträumt wurde, nimmt plötzlich das Sprengkommando das Grundstück in Beschlag. Ähnliches gilt für Spuren vergangener Zivilisationen, die ganze Archäologen-trupps nach sich ziehen können.
Fragt sich nur, wen der Usamerikaner David Olsen erwarten darf. Er wollte die Hintertreppe
seines Hauses im beschaulichen Städtchen Norton Shores neu gestalten und stieß dabei auf ganze 158 Bowlingkugeln! Hinterlassenschaften eines untergegangenen Reiches kegelstoßender Ureinwohner? Eine geheime Pilgerstätte für Fans des Kultfilms „The
Big Lebowski“über einen dauerbowlenden Alt-hippie? Tatsächlich befand sich unweit des Hauses eine Fabrik, in der die glänzenden Rollkörper hergestellt wurden. Die Kugeln waren bei ihm lediglich als Füllmaterial zweckentfremdet worden.
Auch bringt der Fund nicht etwa ein neues Bowlingbahn-imperium ins Rollen. Einen Teil der Kugeln spendete Olsen, weitere gibt er an ein örtliches Museum. Der Rest dürfte, frisch aufpoliert, als Dekoration im neugestalteten Garten Verwendung finden. So entpuppt sich der Kugelberg also doch als Strike. Es sei denn, beim weiteren Graben tauchen noch gebrauchte Bowlingschuhe auf.