Kein Testzentrum im Container
Derzeit können sich die Königsbronner in der Hammerschmiede auf das Coronavirus testen lassen. Das wird auch noch eine Weile so bleiben, denn der Gemeinderat konnte sich noch zu keiner Entscheidung über eine Alternative durchringen.
Königsbronn. Die Idee, das kommunale Corona-abstrichzentrum von der Hammerschmiede in einen Container zu verlegen, ist vom Tisch.
Seit zwei Wochen haben die Königsbronner die Möglichkeit, sich in der Hammerschmiede auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen zu lassen. Das Kommunale Testzentrum hat an drei Tagen die Woche geöffnet und das Interesse der Bürger an dem Angebot scheint recht groß zu sein.
Wie Bürgermeister Michael Stütz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats berichtete, haben sich an den ersten vier Testtagen schon mehr als 150 Menschen kostenlos testen lassen. Er gehe davon aus, dass das kommunale Testzentrum noch einige Monate in Betrieb bleiben wird, so Stütz.
Testzentrum blockiert die Halle
Aus diesem Grund hat man sich in der Verwaltung Gedanken darüber gemacht, Alternativen zur Hammerschmiede zu suchen. Die nämlich ist ab April theoretisch wieder von diversen Gruppierungen und Personen für Veranstaltungen gebucht. „Das Testzentrum blockiert die Hammerschmiede und wir haben ein Problem mit unseren Hallen: Wir können nicht ausweichen“, betonte Stütz.
Die aus Sicht der Verwaltung beste Alternative wäre die Anmietung einer Containeranlage, die auf den Parkplätzen bei den Sporthallen aufgestellt werden könnte. Da die Mindesmietdauer sechs Monate beträgt, würden sich die Kosten auf insgesamt rund 17 000 Euro belaufen. „Es ist sehr schwierig, weil momentan niemand voraussehen kann, wie sich die Corona-lage in den kommenden Monaten entwickeln wird“, räumte Stütz ein. Vorsorglich habe man beim Anbieter einen Container reserviert, weil er davon ausgehe, dass die Nachfrage steigen wird. „Und am Ende stehen wir da und haben nichts“, so der Bürgermeister.
„Vielleicht sollten wir über die Dimensionen nachdenken, ich halte die Containerlösung für zu groß“, warf Engelbert Frey (SPD) ein. Vor allen Dingen im Hinblick darauf, dass es immer mehr unterschiedliche Testmöglichkeiten für die Bürger geben werde, favorisiere er eher eine kleine Lösung: „Wir könnten uns eventuell leerstehende Geschäftsräume anschauen und prüfen, ob sie geeignet sind.“Auch Joachim Wötzel, Fraktionsvorsitzender des Unabhängigen Wählerblocks, hält die Containerlösung für zu groß und teuer. Ganz anders sieht das Werner Glatzle, der Fraktionsvorsitzende
der Grünen und Unabhängigen: „Die Container haben eine überschaubare Größe, das wäre besser als die ganze Hammerschmiede zu blockieren.“Auch der Preis für die Anmietung sei in Ordnung.
Bürgermeister Stütz erklärte, dass die Containerlösung aus seiner Sicht keinesfalls übertrieben sei. „Wir können doch nicht irgendeine leerstehende alte Klitsche anmieten, in der die Menschen dann getestet werden.“Es gehe um medizinische Produkte und da müsse auch das Umfeld stimmen. „Wir werden ein kommunales Testzentrum auf jeden Fall noch in den kommenden Monaten benötigen.“
Nach längerer, auch emotional geführter Diskussion brachte schließlich der Kompromissvorschlag des Cdu-fraktionsvorsitzenden Dr. Dietrich Kölsch die Lösung: „Wir warten mit der Anmietung noch vier Wochen und sehen dann vielleicht genauer, in welche Richtung sich alles entwickelt. Derzeit ist nichts überschaubar, weil keiner weiß, welche Kapriolen die Politik noch schlägt.“
Gemeindehäuser möglich?
Das wurde letztlich vom Gremium auch so beschlossen. Allerdings soll die Verwaltung prüfen, ob und zu welchen Kosten ein Container bis zur endgültigen Entscheidung reserviert werden kann. Auch regte Thomas Mergenthaler (SPD) an, mit den Kirchengemeinden zu sprechen, ob das Testzentrum vielleicht in einem der derzeit ungenutzten Gemeindehäuser untergebracht werden kann.