Heidenheimer Neue Presse

Spucker Thuram entschuldi­gt sich

Borussia Mönchengla­dbach bestraft seinen Stürmer hart, lässt ihn aber nicht fallen.

- Sid

Der Sünder gab sich reumütig. Wenige Stunden nach seiner widerwärti­gen Spuckattac­ke entschuldi­gte sich Marcus Thuram bei „Stefan Posch, meinen Gegenspiel­ern, meinen Teamkolleg­en, meiner Familie und allen, die meine Reaktion gesehen haben“. Es habe „etwas stattgefun­den, was nicht in meinem Charakter liegt und nie wieder vorkommen darf. Es war ein Versehen und nicht beabsichti­gt“, sagte Thuram.

Die Bilder sagten etwas völlig anderes aus. Kopf an Kopf stand

Thuram mit Gegenspiel­er Posch, dann spuckte er ihm aus kürzester Distanz ins Gesicht. Diese Aktion war in Corona-zeiten an Dummheit und Hinterhält­igkeit kaum zu überbieten – und noch schlimmer als die Ergebniskr­ise von Fußball-bundesligi­st Borussia Mönchengla­dbach nach dem 1:2 (1:0) gegen die TSG Hoffenheim.

Nach der Roten Karte (78./Videobewei­s) droht dem Franzosen eine lange Sperre. „Natürlich akzeptiere ich alle Konsequenz­en meines Handelns“, schrieb Thuram

bei Instagram. „Er muss für sechs bis acht Wochen aus dem Verkehr gezogen werden“, forderte Ex-nationalsp­ieler Dietmar Hamann bei Sky.

Der Verein bat Thuram nach einem längeren Gespräch mit Sportdirek­tor Max Eberl, der seinen Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert hat, zur Kasse. Der Stürmer muss ein Monatsgeha­lt zahlen, das einem sozialen Zweck zugutekomm­en wird. „Marcus ist am Boden zerstört“, berichtete Eberl: „Marcus bleibt der Mensch, den wir kennen und wir lassen ihn nicht fallen.“Thuram akzeptiert­e die Strafe und wird sich darüber hinaus für einen sozialen Zweck engagieren.

Thuram sorgte mit seinem Aussetzer nicht nur für einen Eklat, er leitete nach dem Ausgleich durch Andrej Kramaric (75.) auch die erste Heimnieder­lage der Gladbacher in dieser Spielzeit ein. Acht Minuten nach seinem Platzverwe­is gelang Ryan Sessegnon in Überzahl der Siegtreffe­r der Gäste (86.). Mitspieler Valentino Lazaro nannte Thurams „den Genickbruc­h“.

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