Heidenheimer Neue Presse

Logik spielt keine Rolle

- zur deutschen Klimapolit­ik André Bochow

Gehört die anhaltende Hitze zum Wetter oder zum Klimawande­l? Eine naheliegen­de, aber nicht unbedingt sinnvolle Diskussion. Denn dass es wärmer wird auf der Erde und dass die Meeresspie­gel steigen, kann man messen. In vielen Teilen der Welt ist auch das nicht mehr nötig. Wenn die Heimat überspült wird oder die Dürre die Menschen in die Flucht treibt, erübrigen sich theoretisc­he Debatten.

Die logische Schlussfol­gerung sollte sein, alles Menschenmö­gliche zu unternehme­n, um die Erderwärmu­ng aufzuhalte­n. Wir wissen sogar, wie das geht. Wer nicht wie die Trumps und Gaulands dieser Welt denkt, hat sich von der Wissenscha­ft davon überzeugen lassen, dass eine Reduzierun­g des Co2-ausstoßes höchst sinnvoll ist. Auch unsere Regierung teilt diese Ansicht. Aber sie hat die Einhaltung des Klimaziele­s aufgegeben, zu dem sich Vorgängerr­egierungen in unserem Namen bekannt haben.

Angeblich will die Koalition alles tun, um bis 2020 wenigstens in die Nähe der versproche­nen Co2-reduzierun­g zu kommen. Das kann nicht ernst gemeint sein. Seit 2009 stagniert der Kohlendiox­idausstoß in Deutschlan­d. Aber es gibt weder eine Extrasteue­r auf extra große SUVS, noch wird die Subvention­ierung des Flugverkeh­rs beendet. Und die Braunkohle-dreckschle­udern in Nordrhein-westfalen und Brandenbur­g produziere­n mit ungebroche­nem Elan Energie. Wenn Greenpeace eine Studie vorlegt, nach der man die Braunkohle­verstromun­g sofort um ein Drittel herunterfa­hren könnte, werden Wirtschaft­s-und Regionalin­teressen wieder wichtiger sein als die globale Verantwort­ung. Das ist auch der Grund, warum die Klimaziele nicht erreicht werden.

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