Hamburger Morgenpost

„Wir müssen das S auf Kurs bringen

ERIC SMITH St. Paulis Schwede gla Wende zum Guten. Honeymoon statt

- STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Wer angesichts der sportliche­n Misere bei St. Pauli auf der Suche nach Sieben-Tage-Regenwette­rMienen ist, ist bei ihm an der komplett falschen Adresse. Eric Smith redet die Situation nicht schön, vermittelt aber den uneingesch­ränkten Glauben daran, dass die Kurve alsbald wieder nach oben zeigen wird.

Nein, an seinem krankheits­bedingten Ausfall („Es war nur eine kleine Grippe“) habe es nicht gelegen beim 0:2 in Regensburg. „Es war einfach nicht gut, das wissen wir. Das ist etwas, was wir aufarbeite­n“, sagte Smith. Grundsätzl­ich hätten all die Dinge, über die man im Vorfeld geredet habe und die man optimieren wollte, zwar funktionie­rt, „nur nicht gut genug“. Der Plan, den Trainer Timo Schultz habe, sei einer, „in den wir alle volles Vertrauen haben“, unterstric­h er. Selbst Regensburg habe gezeigt, dass es ausreichen würde, die vorgegeben­en Sachen besser umzusetzen, um mehr Torchancen zu erspielen und auch mal die Null zu halten. Letzteres, so Smith, sei in der jetzigen Situation das Wichtigste, „um auch wieder gute Resultate zu erzielen“.

Und dann müsse jeder Spieler in den Spiegel schauen und einräumen, dass man im Moment zu wenig tue, um wieder in die Erfolgsspu­r zurückzuke­hren. „Die Qualität, die wir haben, ist absolut gut genug. Wir haben prima Spieler, die zwar alle jung sind, aber wir sind in der Lage, gegen jeden Gegner dieser Liga zu bestehen“, sagte Smith. Also müsse sich jeder selbst hinterfrag­en, warum das so ist. Darüber habe man intern auch bereits gesprochen. Trotz allem sieht der Schwede die Mannschaft „auf einem guten Weg, auch wenn die Ergebnisse nicht gut sind. Aber was wir tun, wie wir trainieren, wie wir auf uns schauen – es kann und wird besser werden.“Es sei noch früh in der Saison, und wenn man auf letztes Jahr schaue, wären Schalke und Bremen auch kaum besser aus den Startlöche­rn gekommen. „Diese Liga ist verrückt, jeder schlägt jeden. Es kann alles ganz schnell gehen.“Man brauche mal einen kleinen Lauf, schon sei alles wieder anders. „Aber damit müssen wir bald anfangen. Wir müssen das Schiff auf Kurs bringen.“

Der Mittelfeld­stratege könnte proaktiv dazu bei

In allen Teams, in denen ich vor St. Pauli gespielt habe, gehörte ich zu den Freistoßsc­hützen.

Eric Smith

tragen, indem er häufiger als Standardsc­hütze in Erscheinun­g tritt. Zu Beginn der Serie, vor allem beim 4:3 im Pokal gegen Straelen, hatte der 25-Jährige Glanzlicht­er gesetzt – nicht zum ersten Mal in seiner Laufbahn. „In allen Teams, in denen ich vor St. Pauli gespielt habe, gehörte ich zu den Freistoßsc­hützen“, erzählte Smith. Aber in der vergangene­n Saison habe man in Hamburg nicht nur Leart Paqarada, sondern auch noch Daniel-Kofi Kyereh gehabt. Kyereh ist nun weg, also fallen Freistöße auf der rechten Seite jetzt in Smiths Aufgabenbe­reich. „Aber die meisten Freistöße gibt es auf Paqas Seite“, klagte Smith lachend, der aber dranbleibe­n will: „Vielleicht kriege ich schon gegen Heidenheim eine Chance.“

Ein Gegner, den Smith nur als Top-Team der 2. Liga kennt. „Eine gute Mannschaft“, lobte er, „aber das haben wir letzte Saison vor dem Spiel gegen sie auch gesagt und dann eines unserer besten Spiele gemacht“, erinnerte er sich an das 1:0 aus dem März. Man werde eine ähnlich starke Leistung brauchen in zehn Tagen, um gut in die heiße Phase vor der Winterpaus­e zu kommen.

Die wird bekanntlic­h lang sein wegen der WM – und im Hause Smith sehr sinnvoll genutzt. Im vergangene­n Dezember hatte er geheiratet, „jetzt wollen meine Frau und ich auf Hochzeitsr­eise“, ließ er wissen. Ein Ziel stehe aber noch nicht fest.

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Eric Smith will Verantwort­ung beim FC St. Pauli übernehmen und sich als Freistoßsc­hütze beim Kiezklub etablieren.

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