„Wir müssen das S auf Kurs bringen
ERIC SMITH St. Paulis Schwede gla Wende zum Guten. Honeymoon statt
Wer angesichts der sportlichen Misere bei St. Pauli auf der Suche nach Sieben-Tage-RegenwetterMienen ist, ist bei ihm an der komplett falschen Adresse. Eric Smith redet die Situation nicht schön, vermittelt aber den uneingeschränkten Glauben daran, dass die Kurve alsbald wieder nach oben zeigen wird.
Nein, an seinem krankheitsbedingten Ausfall („Es war nur eine kleine Grippe“) habe es nicht gelegen beim 0:2 in Regensburg. „Es war einfach nicht gut, das wissen wir. Das ist etwas, was wir aufarbeiten“, sagte Smith. Grundsätzlich hätten all die Dinge, über die man im Vorfeld geredet habe und die man optimieren wollte, zwar funktioniert, „nur nicht gut genug“. Der Plan, den Trainer Timo Schultz habe, sei einer, „in den wir alle volles Vertrauen haben“, unterstrich er. Selbst Regensburg habe gezeigt, dass es ausreichen würde, die vorgegebenen Sachen besser umzusetzen, um mehr Torchancen zu erspielen und auch mal die Null zu halten. Letzteres, so Smith, sei in der jetzigen Situation das Wichtigste, „um auch wieder gute Resultate zu erzielen“.
Und dann müsse jeder Spieler in den Spiegel schauen und einräumen, dass man im Moment zu wenig tue, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. „Die Qualität, die wir haben, ist absolut gut genug. Wir haben prima Spieler, die zwar alle jung sind, aber wir sind in der Lage, gegen jeden Gegner dieser Liga zu bestehen“, sagte Smith. Also müsse sich jeder selbst hinterfragen, warum das so ist. Darüber habe man intern auch bereits gesprochen. Trotz allem sieht der Schwede die Mannschaft „auf einem guten Weg, auch wenn die Ergebnisse nicht gut sind. Aber was wir tun, wie wir trainieren, wie wir auf uns schauen – es kann und wird besser werden.“Es sei noch früh in der Saison, und wenn man auf letztes Jahr schaue, wären Schalke und Bremen auch kaum besser aus den Startlöchern gekommen. „Diese Liga ist verrückt, jeder schlägt jeden. Es kann alles ganz schnell gehen.“Man brauche mal einen kleinen Lauf, schon sei alles wieder anders. „Aber damit müssen wir bald anfangen. Wir müssen das Schiff auf Kurs bringen.“
Der Mittelfeldstratege könnte proaktiv dazu bei
In allen Teams, in denen ich vor St. Pauli gespielt habe, gehörte ich zu den Freistoßschützen.
Eric Smith
tragen, indem er häufiger als Standardschütze in Erscheinung tritt. Zu Beginn der Serie, vor allem beim 4:3 im Pokal gegen Straelen, hatte der 25-Jährige Glanzlichter gesetzt – nicht zum ersten Mal in seiner Laufbahn. „In allen Teams, in denen ich vor St. Pauli gespielt habe, gehörte ich zu den Freistoßschützen“, erzählte Smith. Aber in der vergangenen Saison habe man in Hamburg nicht nur Leart Paqarada, sondern auch noch Daniel-Kofi Kyereh gehabt. Kyereh ist nun weg, also fallen Freistöße auf der rechten Seite jetzt in Smiths Aufgabenbereich. „Aber die meisten Freistöße gibt es auf Paqas Seite“, klagte Smith lachend, der aber dranbleiben will: „Vielleicht kriege ich schon gegen Heidenheim eine Chance.“
Ein Gegner, den Smith nur als Top-Team der 2. Liga kennt. „Eine gute Mannschaft“, lobte er, „aber das haben wir letzte Saison vor dem Spiel gegen sie auch gesagt und dann eines unserer besten Spiele gemacht“, erinnerte er sich an das 1:0 aus dem März. Man werde eine ähnlich starke Leistung brauchen in zehn Tagen, um gut in die heiße Phase vor der Winterpause zu kommen.
Die wird bekanntlich lang sein wegen der WM – und im Hause Smith sehr sinnvoll genutzt. Im vergangenen Dezember hatte er geheiratet, „jetzt wollen meine Frau und ich auf Hochzeitsreise“, ließ er wissen. Ein Ziel stehe aber noch nicht fest.