Neuer Lichtblick beim Euro-Frust
BASKETBALL Ex-NBA-Star Ray McCallum sammelt viel Spielzeit bei der Niederlage der Towers gegen Andorra
Der Frust war allen Beteiligten anzusehen. Am Ende eines kraftraubenden Fights gegen MoraBanc Andorra standen die Hamburg Towers wieder mal mit leeren Händen da. Doch es gab ihn, den Silberstreif am Horizont bei der 91:97-Niederlage: Neuzugang Ray McCallum spielte sich in den Vordergrund und bewies, wie wichtig er für die Türme werden kann.
Der Ex-NBA-Spieler feierte schon am vergangenen Freitag gegen Heidelberg sein Towers-Debüt. Doch in nur vier Minuten war ihm die fehlende Bindung zum Team anzumerken, seine ersten Punkte fielen noch nicht. Keine große Überraschung. „Um ehrlich zu sein, versuche ich immer noch alle Namen zu lernen“, gab McCallum Jr. nach dem Spiel gegen Andorra nun zu.
Im Eurocup-Spiel gegen Andorra blitzte dennoch die spielerische Klasse des erfahrenen Guards, der in der NBA zwischen 2013 und 2016 für Sacramento, San Antonio und Memphis spielte, auf. Zwei ansatzlose Dreier waren seine ersten Punkte im
Towers-Dress, im Lauf des Spiels traf McCallum weitere schwierige Würfe. Mit 17 Punkten war er nach Caleb Homesley (22 Zähler) zweitbester Towers-Werfer, seine 28 Minuten Spielzeit übertraf kein Mitspieler. „Viele der Minuten, die er heute gespielt hat, waren so nicht geplant“, gab
Coach Pedro Calles nach dem
Spiel zu.
Der Spanier warf McCallum ins kalte Wasser, weil er unzufrieden mit der Defensivleistung anderer Akteure war. Der Nutznießer, der zuletzt in Jerusalem gespielt hatte, freute sich über die Spielzeit, war aber nicht voll zufrieden mit sich: „Ich ärgere mich über ein paar meiner Ballverluste und schwere Würfe, die ich genommen habe.“Neben den
17 Punkten, jeweils drei Assists und Steals, leistete sich der 30-Jährige auch drei Ballverluste. Die positiven Eindrücke aber überwogen. Und vielleicht klappt es ja in der kommende Woche bei Lietkabelis Panevezys in Litauen endlich mit dem ersten Sieg im Eurocup. Bis dahin wird McCallum auch alle Namen kennen.
Porträt. Doch der britische Regisseur Francis Lee rankt um die historische Figur eine fiktive Romanze, die ein weiteres Tabu der damaligen Zeit aufgreift:Anning unterhält geheime Liebschaften mit Frauen. In der frostigen, zugeschnürten Welt, in der Anning mit langen Röcken mühsam über Sand, Geröll und Felsen klettern muss, werden Gefühle nur mit minimalen Gesten ausgedrückt. Das ist anfangs auch der Fall, als die scheue Ehefrau (Saoirse Ronan)
des wohlhabenden Londoner Geologen Roderick Murchison in Annings Leben tritt. Das Ehepaar war im wirklichen Leben mit der Fossiliensammlerin bekannt.
In „Ammonite“geht Murchison auf Forschungsreise und lässt seine „melancholische“Gattin im
Küstenort zur Erholung zurück Er bittet Anning, sich – gegen Bezahlung – um Charlotte zu kümmern. Für die schweigsame Sammlerin ist das zunächst eine Bürde, doch dann verwandelt sich die spröde Kühle zwischen den ungleichen Frauen in Leidenschaft.
Winslet und Ronan stehen zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera, doch in den intimen Liebesszenen wirken sie völlig vertraut. „Saoirse und ich haben die Szene selbst choreografiert“, sagte Winslet 2020 vor der Weltpremiere beim Filmfest in Toronto dem „Hollywood Reporter“. Sie hätten sich beide sehr sicher gefühlt. „Nie zuvor war ich so stolz auf eine Liebesszene, wie bei diesem Dreh“, so die Oscar-Preisträgerin. Sie sei überhaupt nicht verlegen gewesen. Fingerspitzengefühl und Sensibilität hatte Regisseur Lee schon 2017 in seinem mehrfach prämierten Regiedebüt „God’s Own Country“bewiesen. Darin verliebt sich ein junger Farmer im Norden Englands in einen Saisonarbeiter aus Rumänien. Auch in dieser Liebesgeschichte fallen nicht viele Worte, in „Ammonite“geht Lee noch einen Schritt weiter. Die Einsamkeit der Charaktere in ihrer schroffen Umwelt ist ständig greifbar, auch wenn sie von Leidenschaft und Begierde gepackt werden. Es wird wenig gesprochen, kleine Gesten und Blicke reichen. Sanft untermalt wird „Ammonite“von den Klavierkompositionen des deutschen Musikers Volker Bertelmann (Hauschka). Zusammen mit dem US-Kollegen Dustin O’Halloran schrieb er die Musik für das Liebesdrama.
118 Minuten, ab 12 Jahren; Holi, Studio-Kino (OmU), Zeise (auch OmU)