Versicherer: Was die Flutkatastrophe bislang kostet
Schaden größer als zunächst angenommen
BERLIN – 183 Tote, Hunderte komplett zerstörte Häuser, Zehntausende Schäden an Hab und Gut: Die Flutkatastrophe Mitte Juli hat viel Leid über die Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gebracht. Der finanzielle Gesamtschaden ist höher als erwartet.
Die Versicherungsschäden der Katastrophe liegen laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei rund sieben Milliarden Euro. Davon entfallen laut den Versicherern 6,5 Milliarden Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge.
Der Schaden liegt damit höher als erwartet: Zuletzt war der GDV davon ausgegangen, dass sich der versicherte Gesamtschaden am oberen Rand seiner Schätzung von 4,5 Milliarden bis 5,5 Milliarden Euro bewegen wird. Derzeit gehen die Versicherer von etwa 250.000 Schadensfällen aus – rund 200.000 an Häusern, Hausrat und Betrieben und bis zu 50.000 an Kraftfahrzeugen.
Die Unwetterfront „Bernd“war vom 13. bis 18. Juli über weite Teile
Deutschlands hinweggezogen. Durch Starkregen und Hochwasser hatte das Tiefdruckgebiet vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schwere Schäden angerichtet.
Die Sturzflut ist laut GDV die historisch schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland. Die Schäden liegen demnach über denen der Hochwasser im August 2002 (4,75 Milliarden Euro) und im Juni 2013 (2,25 Milliarden) sowie des Orkans „Kyrill“(3,6 Milliarden). Die Werte sind dem GDV zufolge zum besseren Vergleich jeweils hochgerechnet auf aktuelle Versicherungsdichte und Preise.