Hamburger Morgenpost

Die AfD legte AmtsChef Falko Droßmann (SPD) mit einem angeblich gemeinsame­n Termin rein

- Von STEPHANIE LAMPRECHT

Wie bitte? Falko Droßmann, SPD-Schwergewi­cht und Bezirksamt­sleiter von Mitte, veranstalt­et eine gemeinsame Bürgerspre­chstunde ausgerechn­et mit der AfD? Diesen Eindruck erweckten die Rechten in ihrem Newsletter. Droßmann fühlt sich getäuscht und hat den Termin nun abgesagt.

„Was die AfD gemacht hat, war nicht in Ordnung“, sagt

Peter Martin Zybarth, Droßmanns Büroleiter zur MOPO. „Es war nie eine gemeinsame Bürgerspre­chstunde geplant, das ist Quatsch.“Die AfD-Fraktion Mitte hatte lediglich angefragt, ob der Bezirksche­f an einer Veranstalt­ung der Fraktion teilnehmen würde. Nicht Droßmann, sondern sein Büroteam sagte zu: „Wir dachten, sie laden ihn ein, wie es auch andere Fraktionen machen, und um nicht den Eindruck zu erwecken, er scheue die Auseinande­rsetzung mit der AfD, haben wir den Termin freigehalt­en.“

Die Pressemitt­eilung, die die AfD-Fraktion daraufhin verschickt­e, habe einen „komplett falschen Duktus“, so der Büroleiter. „Am Freitag, den 25. Juni 2021 laden der Bezirksabg­eordnete Benjamin Mennerich (AfD) und der Bezirksamt­sleiter Falko Droßmann (SPD) zu einer Online-Bürgerspre­chstunde ein“, zum Thema „Gewalt und Demokratie“, so steht es in der Mitteilung – als würden Droßmann und ein Rechtsextr­emer einträchti­g Seite an Seite die Fragen der Bürger beantworte­n.

Der Bezirksche­f sei sauer und habe das zugesagte „Gespräch mit der Fraktion“gecancelt, so sein Büroleiter: „Falko Droßmann wird sich nicht von der AfD instrument­alisieren lassen. Wenn die Fraktion ihm Fragen stellen will, kann sie das in der Bezirksver­sammlung tun.“

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