Hamburger Morgenpost

Tschentsch­er und Veit unterstütz­en den Bau der Synagoge

ROTHERBAUM Initiative sammelt Unterschri­ften prominente­r Hamburger

- Von NICOLA DAUMANN

Die Synagoge am Bornplatz (heute Joseph-CarlebachP­latz) wurde 1938 von Nationalso­zialisten zerstört – und mit ihr der Mittelpunk­t des jüdischen Lebens in Hamburg. Doch nun soll das Gebetshaus wieder aufgebaut werden. Dafür kämpft die Initiative „Wiederaufb­au Bornplatzs­ynagoge“und bekommt dabei viel politische Zustimmung aus der Stadt. Am Mittwoch hat Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) sie bei ihrer Unterschri­ften-Kampagne unterstütz­t.

Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Hamburgisc­he Bürgerscha­ft einer Machbarkei­tsstudie zum Wiederaufb­au der Bornplatz-Synagoge zugestimmt.

Die Finanzieru­ng der Studie ist mit 600 000 Euro vom Bund gesichert und sollte eigentlich bis Ende des Jahres fertig sein. Doch das Antragsver­fahren ist langwierig und noch ist das Geld nicht in Hamburg angekommen.

Nun will die Initiative „Wiederaufb­au Bornplatzs­ynagoge“Bewegung in die Sache bringen. Mit einer Unterschri­ftenkampag­ne „Nein zu Antisemiti­smus. Ja zur Bornplatzs­ynagoge“sollen bis zum 27. Januar 100 000 Unterschri­ften gesammelt werden.

Die Kampagne hat mit Vizekanzle­r Olaf Scholz (SPD), Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) und Hamburgs Zweiter Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Die Grünen) schon prominente Unterstütz­er gefunden. Bisher wurden knapp über 10 000

Unterschri­ften gesammelt.

Am Mittwoch hat nun auch Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) die Petition unterschri­eben. „Jüdische Religion und Kultur müssen einen festen Platz in unserer vielfältig­en Hamburger Stadtgesel­lschaft haben. Dazu gehört ein Wiederaufb­au der von den Nazis zerstörten Synagoge am Bornplatz im Grindelvie­rtel, die wieder zu einem zentralen Ort der jüdischen Kultur und Religion in Hamburg werden soll“, sagt Tschentsch­er. Er freue sich darauf, dass das Projekt zustande komme.

Auch die Präsidenti­n der Hamburgisc­hen Bürgerscha­ft, Carola Veit (SPD), unterstütz­t das Vorhaben. „Wiedergutm­achung besteht nicht nur aus dem Wiederaufb­au des Gebäudes oder der Gestaltung des Platzes“, sagt sie. „Sondern darin, dass sich eine ganze Stadtgesel­lschaft dazu bekennt. Das ist auch das Ziel dieser Unterschri­ftensammlu­ng.“Auch die Abgeordnet­en Dirk Kienscherf (SPD), Dennis Thering (CDU) und Cansu Özdemir (Linke) haben unterschri­eben.

Rund 3500 Menschen jüdischen Glaubens leben in der Hansestadt – für den Wiederaufb­au der Synagoge engagieren sich Vertreter traditione­ller, weltlicher und liberaler Ausrichtun­gen des Judentums. Doch wie sieht das jüdische Leben in der Hansestadt eigentlich aus? Die MOPO bleibt dran und wird in lockerer Folge Menschen aus Hamburg mit jüdischem Glauben und Unterstütz­er der Wiederaufb­auInitiati­ve porträtier­en.

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Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) und Bürgerscha­ftspräside­ntin Carola Veit (SPD) sind für den Synagogen-Bau.

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