Hamburger Morgenpost

Gott hat seine Hand zurück

DIEGO MARADONA IST TOT Die Legende starb mit nur 60 Jahren – wohl an einem Herzinfark­t

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DIEGO MARADONA Die Fußballwel­t trauert um eines ihrer größten Idole. Der Argentinie­r starb mit nur 60 Jahren an Herzversag­en. Legendenst­atus hat er spätestens seit 1986, als er sein Land zum zweiten WM-Titel führte – unter anderem durch ein Tor, das keines war.

Um 17.37 Uhr unserer Zeit bestätigte der argentinis­che Fußballver­band das, was die größte Zeitung des Landes wenige Minuten zuvor berichtet hatte: Diego Armando Maradona ist tot. Gestorben im Alter von nur 60 Jahren an einem Herzinfark­t, gestorben als der vielleicht beste Fußballer aller Zeiten, gestorben als Legende, gestorben – viel zu jung.

Die Nachricht sorgte weltweit für Erschütter­ung. Und Trauer. Für Bestürzung. Der

Mann, der dribbelte, wie vor und nach ihm niemand, der auf und neben dem Platz alle Aufmerksam­keit auf sich vereinte, der Mann, der mit Beistand von ganz oben spielte, hat die Fußball-Welt verlassen.

Gott hat seine Hand zurück, die Hand, mit der Diego Maradona auf dem Weg zum größten Triumph seiner Karriere für einen der denkwürdig­sten Momente in der Geschichte des Fußballs sorgte. Allein schon deswegen, weil er den Ball im Viertelfin­ale der WM 1986 in Mexiko gegen England an Keeper Peter Shilton vorbei ins Netz bugsierte, wird er unvergesse­n bleiben. Mit dem Tor ebnete Maradona den Weg zum Weltmeiste­rtitel, den er seinen Argentinie­rn im Finale beim 3:2 gegen Deutschlan­d schenkte.

Schon während seiner aktiven Zeit als Fußballer hatte der 1,65 Meter kleine Wuschelkop­f mit seiner Kokain-Sucht zu kämpfen, die ihm auch zwei lange Sperren einbrachte.

Nach seiner Spieler-Karriere – unter anderem für die Boca Juniors, den FC Barcelona, den SSC Neapel und den FC Sevilla – versuchte sich Maradona als Trainer. Mit mäßigem Erfolg, keinem einzigen Titel als Coach stehen stolze 17 als Spieler gegenüber. Auch als argentinis­cher Nationaltr­ainer blieb ihm der Erfolg verwehrt.

Anfang November war Diego Maradona, der unter Depression­en litt und diese zeitweise im Alkohol ertränkte, wegen Unwohlsein­s in ein Krankenhau­s eingeliefe­rt und dort wegen eines Blutgerinn­sels am Hirn operiert worden. Acht Tage später verließ er die Klinik.

Nun, zwei Wochen später, ist er tot. Und für viele doch unsterblic­h. Die Welt wird jedenfalls nie vergessen, wie er passte, schoss und dribbelte. ¡Descansa en paz, pibe de oro! Ruhe in Frieden, Goldjunge!

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