Schir Khan, Schnurrbart-Star von Kabul
Der Schneider hat den längsten Schnauzer – und das hat ihn berühmt gemacht.
Beim Barte des Propheten, was für ein Schnurri! Stolze 60 Zentimeter misst der Bart von Schir Khan. Seine Gesichtsbehaarung hat den 50 Jahre alten Schneider in Afghanistans Hauptstadt Kabul inzwischen zu einer Berühmtheit gemacht. „Alle lieben mich für meinen Schnurrbart“, erzählt Khan, dem sein Bart immer wieder bizarre Erlebnisse beschert – nicht nur positiver Art.
Tatsächlich lässt Khan lässt seine
Gesichtsbehaarung schon seit Jahrzehnten wachsen – aber schneidet jedes Jahr ein paar Zentimeter ab. Sein Bart bringe ihm zwar kein direktes Einkommen, aber eine gewisse Bekanntheit, sagt Khan: „Sogar mein Schneidergeschäft hat sich wegen meines Schnurrbarts verbessert!“Wodurch er letztendlich dann doch einen finanziellen Gewinn macht. Manchmal würden ihm afghanische Spitzenpolitiker sogar eine Runde Bartstutzen spendieren oder teure Pflegeprodukte schenken – Khan ist nebenbei auch für die Regierung tätig.
Dass so eine bärtige Bekanntheit aber auch Schattenseiten hat, spürt der 50-Jährige oft auf Hochzeiten. „Die Leute stehen Schlange, um Fotos mit mir zu machen. Leute achten auf mich, anstatt Musik und Tänze anzuschauen.“Einmal haben zwei Männer in der Stadt sogar einen Unfall gebaut weil sie von seinem Schnurrbart fasziniert waren. Und noch etwas betrübt ihn: Seit mehr als 25 Jahren lebt der Vater von zehn Kindern jetzt schon in der Hauptstadt. Wie wohl so ziemlich alle Afghanen ist auch Khan müde vom Konflikt. „Die Jahrzehnte des Krieges sind bittere Erinnerungen an mein Leben. Ich hoffe, er endet bald.“