Hamburger Morgenpost

So wird Leistner zum HSV-Boss

INNENVERTE­IDIGER Nach Holper-Start überzeugt er in Kiel beim ersten Ligaspiel über 90 Minuten

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Dass er spielte, war dann doch ein wenig überrasche­nd. Toni Leistner rutschte beim Auswärtssp­iel bei Holstein Kiel in die HSVStartel­f. Erstmals seit seinem Platzverwe­is in Fürth (1:0) durfte der 30-Jährige wieder in der Abwehrkett­e ran. Ein Schachzug, der aufging. Trotz des bitteren Endes mit dem Kieler Ausgleichs­treffer in der Nachspielz­eit.

„Toni“, erklärte Sportdirek­tor Michael Mutzel, „hat sich im Training aufgedräng­t. Es hat mich persönlich sehr für ihn gefreut, dass es trotz des Gegentores eine stabile Leistung von ihm war.“

In der Tat machte Leistner in der Abwehrreih­e an der Seite von Stephan Ambrosius einen souveränen Eindruck, starke 95 Prozent seiner Pässe fanden den Mitspieler.

So dürften sich die HSVBosse das vorgestell­t haben, als sie Leistner im Sommer ablösefrei vom englischen Zweitligak­lub Queens Park Rangers holten. Nach seinem denkbar ungünstige­n Start mit zwei Sperren scheint der Innenverte­idiger langsam anzukommen. „Ich habe mir schon den einen oder anderen Gedanken gemacht. Ansonsten aber war es für mich ein Spiel wie sonst auch, ich habe mich gefreut, mal wieder 90 Minuten auf dem Platz zu stehen.“

Mutzel sagte: „Ich habe ihm schon angemerkt, dass er froh war, dass er Mal 90 Minuten spielen konnte“, und fügte mit einem Schmunzeln an: „Und keine rote Karte oder ähnliches dazwischen gekommen ist ...“

So kann der neue Vizekapitä­n zu der Säule werden, die sich die Hamburger erhofft haben. Auch wenn noch Luft nach oben ist. Bei der langen Flanke von Finn Porath, die zum 1:1 führte, segelte Leistner unter dem Ball durch. „Er hat sich richtig geärgert nach dem Spiel, weil das späte Gegentor gefallen ist“, wusste Mutzel.

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