So lief der Start der Bundesliga
Masken-Ball und Jubel-Probleme:
Die Bundesliga spielt wieder. Die leeren Ränge sorgen für Tristesse, aber einige Mannschaften haben die mehrmonatige Corona-Zwangspause offenbar unbeschadet überstanden. Borussia Dortmund schickte Schalke 04 im 180. Revierderby mit einer 4:0-Klatsche nach Hause.
„Man versucht schon, seinen Spaß zu finden“, beschrieb der überragende Julian Brandt die Dortmunder Geister-Gala. Freiburgs Trainer Christian Streich freute sich über ein 1:1 in Leipzig, zeigte angesichts des Neubeginns unter Auflagen aber gemischte Gefühle: „Es ist eines meiner erfreulichsten Spiele, aber unter eigenartigen Umständen.“Das Vereinslogo auf seiner Gesichtsmaske stand auf dem Kopf – so wie der Fußball in Zeiten von Corona.
Auch abseits des Rasens war Kreativität gefragt: Augsburgs Stadionsprecher Rolf Störmann, der zum ersten Mal seit 14 Jahren ein Heimspiel verpasste, beschallte als Ersatz seine Nachbarschaft – am Ende mit der schlechten Nachricht eines Wolfsburger 2:1-Auswärtssiegs.
Fast alle Akteure hielten sich an das Hygienekonzept, nur bei Hertha hat wohl niemand in das 36-seitige DFL-Papier geschaut. Ihre Tore zum 3:0 bei Hoffenheim feierten die Berliner mit innigen Umarmungen, als würden sie sich für ein GruseljubelVideo ihres suspendierten Mitspielers Salomon Kalou in Szene setzen. Matheus Cunha sprang Vedad Ibisevic nach dessen 2:0 sogar auf den Rücken und tätschelte seinen Kopf – zwischen Gala und Grauen ist der Abstand manchmal nicht allzu groß.