Im Olympiastadion kennt Klinsi sich aus
In Berlin feierte der 55-Jährige einst seinen größten Triumph
Für Jürgen Klinsmann ist sein erstes Spiel als Berliner Trainer mehr als nur sein Hertha-Debüt. Im Olympiastadion fand das Sommermärchen bei der WM 2006 einst seinen Höhepunkt, Klinsmann war auf dem Zenit als Bundestrainer. Heute kehrt der 55Jährige an den Ort seines größten Triumphes als Coach zurück.
Olympiastadion, 30. Juni 2006. Im Elfmeterschießen bezwang Klinsmann mit der deutschen Nationalmannschaft Argentinien mit 5:3 und zog ins Halbfinale
der Heim-WM 2006 ein. Es war Klinsmanns größter Erfolg als Trainer, das deutsche Sommermärchen war (auch ohne WMTitel) geschrieben.
Mehr als 13 Jahre später nimmt Klinsmann heute wieder auf der Trainerbank im ausverkauften Olympiastadion Platz. Nicht mehr als Bundestrainer, sondern als Coach der kriselnden Hertha – nach gerade mal drei Trainingseinheiten mit der Mannschaft. „Die ganze Zeit war sehr intensiv, mit wenig Schlaf“, erzählte Klinsmann gestern bei seiner zweiten Pressekonferenz.
„Wenn man Tabellenfünfzehnter ist, sind die Nerven angespannt.“
Zum letzten Mal war Klinsmann 2009 beruflich im Olympiastadion. Damals verlor er mit dem FC Bayern 1:2 in Berlin – ausgerechnet gegen Lucien Favre, auf den er auch heute wieder trifft. Mit einem erfolgreichen Debüt könnte Klinsmann womöglich Favres Aus als BVB-Coach besiegeln. „Ich wünsche jedem Trainer Siege, aber wenn zwei Trainer aufeinandertreffen, geht das nicht“, sagte Klinsmann zu Favre. Was beim BVB passiert ist, gehe ihn nichts an: „Sie haben ihre spezielle Situation, und wir haben unsere Situation.“
„Klinsi“blickt optimistisch auf seine BundesligaRückkehr nach über zehn Jahren. „Wie die Jungs im Training ran sind, hat Laune gemacht“, sagte er. „Wenn wir mit Willen und Einstellung dabei sind, ist mir nicht bange.“Der ehemalige Bundestrainer misst der Partie aber direkt große Bedeutung zu: „Viel hängt davon ab, wie es gegen Dortmund läuft. Entscheidend ist, wie wir uns präsentieren.“