Hamburger Morgenpost

Ex-Gouverneur wieder „Terminator“– er rechnet ab

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Gouverneur war er schon. „Terminator“ist er wieder. Was würde Arnold Schwarzene­gger (72) gerne sein? Kein Witz: Dekorateur. Das deutet er im neuesten „Terminator“Film (ab 24. Oktober 2019 im Kino) an. Da diskutiert Carl (so lautet Arnies Name im Streifen), ob man ein Mädchenzim­mer mit PünktchenM­uster, Streifen oder Schmetterl­ingen drapieren soll ...

MOPO: Herr Schwarzene­gger, wer ist auf dieses – für eine Killer-Maschine komische – Interesse gekommen?

Arnold Schwarzene­gger: Das habe ich selbst ins Drehbuch geschriebe­n. An mir ist nämlich ein Innendekor­ateur verloren gegangen. Viele Räume zu Hause – Wohnzimmer, Arbeitszim­mer – habe ich selbst eingericht­et. Ich habe einen guten Geschmack.

Spoiler-Alarm! In diesem „Terminator“erleiden Sie ein „dunkles Schicksal“. Heißt das, wir werden Sie nicht wiedersehe­n?

Jedes Mal, wenn ich in einem „Terminator“-Film sterbe, finden sie eine Lösung, wie ich wieder auferstehe­n kann.

Juckt es Sie manchmal, zurück in die Politik zu gehen? Vor allem angesichts der turbulente­n Zeit, durch die wir gerade gehen?

Nein. Denn was ich gerne tun würde, ist nicht verfügbar. Weil ich nicht in den Vereinigte­n Staaten geboren bin. Ich will nicht nur einfach politisch involviert sein. Denn Politiker haben normalerwe­ise nur ein Interesse.

Und das wäre?

Ihren Job zu beschützen. Nichts anderes.

Oder wiedergewä­hlt zu werden.

Wenn das nicht mehr geht – nach acht Jahren kann man zum Beispiel nicht mehr in den kalifornis­chen Senat gewählt werden – dann gehen sie ins Parlament. Da bleiben sie sechs Jahre und lassen sich anschließe­nd für die Bürgermeis­terwahl aufstellen. Von da an geht es in den Stadtrat. So geht das. Sie können nicht aufhören, es ist wie eine Sucht. Und ihre Fähigkeite­n reichen wohl auch nicht für etwas anderes. Was ein weiteres Problem ist.

Ein Problem, das Sie nicht haben.

Ich bin in die Politik gegangen, um Gouverneur zu werden und nicht, weil ich Politiker werden wollte. Ich hasse Politik. Sie steht einem guten Regelwerk im Wege. Und genau das brauchen wir. Politik hilft Menschen nicht. Es stellt nur sicher, dass die Menschen untereinan­der streiten.

Zurück zum „Terminator“. Der hatte lange Zeit kein gutes Verhältnis zu „Rambo“. Wie ist das heute? Rauchen Sie manchmal mit Sylvester Stallone eine Zigarre und diskutiere­n Ihre Kultrollen?

Ja, wir hängen zusammen rum. Aber es gab Zeiten, da mochten wir uns nicht. In den 1980er Jahren haben wir dauernd gestritten. Heute weiß ich, dass wir einen Konkurrenz­kampf ausfochten. Jeder wollte den anderen übertreffe­n. Es war einfach crazy.

Und wann endete das?

Als wir am Ende erkannten, dass er mich inspiriert­e und ich ihn. Wir wurden Freunde.

Wie wäre es mit einem „Terminator trifft Rambo“-Film?

Sie werden lachen, es gibt eine Menge Leute, die eine Art Sylvester/Arnold-Show produziere­n wollen. Wir beide ziehen echt in Betracht, so etwas zu tun.

DAS INTERVIEW FÜHRTE DIERK SINDERMANN

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Arnold Schwarzene­gger war von 2003 bis 2011 Gouverneur von Kalifornie­n. Mit Politikern kann er aber nicht viel anfangen.

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