Kleine Autos
wie Forfour nur noch mit E-Maschinen anbietet.
Doch die Koexistenz von Verbrennern und Akku-Autos wird immer schwieriger, je mehr dezidierte E-Autos entwickelt werden, die sich alle Vorteile der alternativen Antriebstechnik zunutze machen. Das beste Beispiel dafür ist der Renault KZE, der ausschließlich als E-Auto mit knapp 300 Kilometern Reichweite gerade in China eingeführt werden soll. Obwohl nur 3,74 Meter kurz bietet er deutlich mehr Platz als der 3,60 Meter lange Twingo – und ist zumindest in China nicht einmal viel teurer.
Das sind Vorteile, die sich auch andere Hersteller sichern wollen. Mini etwa lässt gerade in China einen elektrischen Kleinwagen entwickeln. Und Daimler hat die Verantwortung für den nächsten Smart als reines E-Auto an den chinesischen Großaktionär Geely abgetreten.
Ins gleiche Horn stößt auch Automobilwirtschaftler Ferdinand Dudenhöffer. Zwar glaubt auch er, dass es für konventionelle Kleinwagen künftig schwerer wird. Doch diese Fahrzeugkategorie deshalb abzuschreiben, wäre völlig falsch, ist der Professor an der Universität Duisburg-Essen überzeugt. „Kleinwagen sind prädestiniert, um als Elektroautos einen wichtigen Teil unserer Mobilität abzubilden“, sagt der Experte und sieht vor allem Vorteile im niedrigeren Gewicht und den geringeren Ansprüchen. Anders als von einem elektrischen Premium-Geländewagen mit E-Motoren erwarte von einem elektrischen Kleinwagen niemand eine Reichweite von 700 oder 800 Kilometern. „350 bis 400 Kilometer sind ein guter und praktikabler Wert, den man mit 40kWh-Batterien gut darstellen kann“, sagt Dudenhöffer.
Wenn man dann noch die bis zum Jahr 2030 verlängerte Elektroprämie mit einkalkuliere, sollte man solche Autos für 18 000 Euro, ab etwa 2025 sogar für um die 15 000 Euro auf die Straße bringen können. Von den niedrigeren Kraftstoff- und Werkstattkosten ganz zu schweigen. „Das wird spannend und ich bin sicher, dass wir in Zukunft die Elektromobilität durch die Kleinwagen gut forcieren können.“
Doch offenbar sehen das nicht alle Hersteller so. Denn allen Unkenrufen zum Trotz wird es auch noch ein paar neue Kleinwagen in diesem schwierigen Segment geben – zum Beispiel den neuen i10 von Hyundai , der im Frühjahr 2020 in Deutschland auf den Markt kommt.