Zehntausende gegen Klimawandel
Ausgelassene und friedliche Stimmung bei der „Fridays for Future“-Demo
In ganz Deutschland gingen gestern Hunderttausende für das Klima auf die Straße. Nicht nur Schüler waren bei der Hamburger „Fridays for Future“-Demo dabei, auch Eltern, Lehrer und selbst ernannte „Oldies“trafen sich am Jungfernstieg. Insgesamt meldete die Polizei in Hamburg mindestens 70 000 Demonstranten (der Veranstalter ging von 100000 Demonstranten aus). Vom Jungfernstieg ging es über die Mönckebergstraße und den Steintorwall einmal durch die gesamte Innenstadt: Ein eindrucksvolles Zeichen für das Klima!
Aber auch in den einzelnen Stadtteilen waren am Morgen bereits Demonstrationszüge gestartet. Aus Bergedorf radelte eine Fahrradkolonne in Richtung Innenstadt. In Bahrenfeld lief die Stadtteilschule Regerstraße mit großem Banner und bunten Schildern über die Straßen und legte den Verkehr lahm.
Trotz der Störungen im Verkehr und Bus- und Bahnbetrieb verlief die Demonstration absolut fried
Wir warten darauf, dass auf das Gelaber auch mal Handeln folgt. Eine Aktivistin
lich, so die Polizei. Der Fokus der Aktivisten liegt nicht auf Zerstörung und Rebellion. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass sie die Zukunft sind und auf dieser Erde noch weiter leben wollen.
Die Schulstreiks und Aktionen hätten bereits dazu geführt, dass der Klimaschutz mittlerweile in aller Munde sei, sagte eine „Fridays for Future“-Aktivistin. „Und trotzdem warten wir darauf, dass auf das ganze Gelaber auch mal Handeln folgt.“
Um 12 Uhr begann die Auftaktkundgebung. Unter den Rednern am Jungfernstieg war auch Klimaforscher Latif Mojib: „Macht weiter so, hört nicht auf.“Für die richtige musikalische Stimmung sorgte Henning May, Sänger der Band AnnenMayKantereit.
Gegen 12.40 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Als die Ersten bereits am Endpunkt vor der Europapassage am Jungfernstieg wieder ankamen, setzten sich die Letzten erst in Bewegung.
Wir sind hier, um möglichst viele zu sein. Tom (8, l.) und Oke (5)
Ich bin zusammen mit anderen 30 000 hier, um die Umwelt zu retten. Man sieht am Bienensterben, dass die Umwelt krank ist. Fabi (20)