BVB zeigt Bosz, wer der Boss ist
Zwölf Verletzte nach Böllerwurf
Zumindest drei Stunden lang stand auch Borussia Dortmund am Sonnabend an der Spitze der Bundesliga. Der BVB bestach beim tollen 4:0 gegen Bayer Leverkusen. Katzenjammer hingegen in Berlin: Die Hertha ziert das Tabellenende, startete so schlecht wie seit 40 Jahren nicht mehr in die Saison.
Sie genossen die Ovationen und blicken nun gleich dem nächsten Highlight entgegen. Am Dienstag kommt der FC Barcelona zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase nach Dortmund und wird auf einen total euphorisierten BVB treffen. Der nahm das von seinem Ex-Trainer Peter Bosz gecoachte Leverkusen vor allem in der Schlussphase förmlich auseinander. „Das hat Spaß gemacht“, ließ Dortmunds Julian Brandt nach dem Erfolg gegen seinen Ex-Klub wissen. Ein wichtiges Zeichen des BVB, der nach der jüngsten Auswärtspleite bei Union Berlin (1:3) zeigte, dass er zurück in der Spur ist.
Ähnliches behaupten sie auch in Bremen, denn Werder sicherte sich mit dem 2:1 bei Union den zweiten Sieg in Folge. Ein hektisches Gekicke mit drei Elfmetern und zwei Feldverweisen – das gab es in der Bundesliga innerhalb einer Partie noch nie. Davy Klaassen verwandelte und verschoss je einen Strafstoß. Niclas Füllkrug erlöste Werder letztlich.
Ein einziges Tor genügte Mönchengladbach, um den Anhang des 1. FC Köln verstummen zu lassen. Ein Auswärtsdreier im prestigeträchtigen Rhein-Derby, der den Borussen verdammt gut und dem FC unglaublich weh tat. Besonders unrühmlich der Auftritt von Teilen der Kölner Fans: Bei einem Böllerwurf während der zweiten Hälfte wurden insgesamt zwölf Volunteers, Ordner und Fotografen verletzt und zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Eine Person wurde festgenommen.
Die Nase voll haben die Fans von Hertha BSC. Nach dem 1:2 beim bisherigen Tabellenletzten Mainz 05 steht die Hertha am Tabellenende. Nur einen Punkt sammelte sie bislang in dieser Saison, am ersten Spieltag, ausgerechnet beim FC Bayern. Da dachten alle an eine gute Saison der Berliner. Vier Wochen später geht davon kaum noch jemand aus.