Heute wählt Europa seine Zukunft
Der oft benutzte Begriff „Schicksalswahl“ist für die heutige Europawahl vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Es bricht kein Krieg aus und der Kontinent versinkt nicht unmittelbar im Atlantik, wenn EU-Feinde wie die BrexitPartei von Nigel Farage oder die italienische Lega Nord von Matteo Salvini in großer Zahl in das neue Europaparlament einziehen. Aber leichter machen es solche Politik-Hasardeure und -Clowns angesichts der Aufgaben natürlich auch nicht.
Denn die Erderwärmung, die Herausforderungen der Migration oder die Aggressionen aus Russland, den USA und China verlangen eine gemeinsame europäische Antwort – und Kooperation. Wer nur Parolen brüllt, auf Spaltung setzt und eine konstruktive Mitarbeit im Parlament verweigert, weil er das ganze Projekt ablehnt, ist letztlich ein nützlicher Idiot ausländischer Mächte.
Es liegt an der großen Mehrheit der Wähler, die Anzahl dieser nützlichen Idioten möglichst gering zu halten. Paradoxerweise hat die Beteiligung an Europawahlen in den letzten Jahrzehnten abgenommen, während die Bedeutung des EU-Parlaments gestiegen ist. Es wäre ohne Frage ein guter Zeitpunkt, das lange und blutig erkämpfte Recht zu wählen auch in diesem Fall wieder stärker zu nutzen. Bei allen Fehlern, die die EU hat – ohne sie hätte dieser Kontinent keine gute Zukunft. Wer diese mitgestalten will, der investiert heute ein paar Minuten
und geht wählen!