Der Stabilitäts-Test
Die Kiezkicker wollen heute beweisen, dass sie gefestigter sind und Rückschläge besser verdauen können
Es wird mal wieder Zeit für einen Dreier auf der Alm. Beim letzten Sieg des FC St. Pauli in Bielefeld waren einige Spieler im aktuellen Kader noch gar nicht geboren. 1996 war das. Die Vergangenheit soll heute aber keine Rolle spielen, weder die ganz ferne, noch die nahe. Die Kiezkicker wollen beweisen, dass sie mit Negativerlebnissen besser umgehen können als noch zu Saisonbeginn. Weitermachen. Dranbleiben. Das sind zwei der Lieblingswörter von Trainer Markus Kauczinski. Wenn seine Kiezkicker heute vor rund 22 000 Zuschauern in der Schüco-Arena da weitermachen, wo sie spielerisch vor einer Woche aufgehört haben und auch noch das Tor treffen, dann haben sie beste Chancen, oben dranzubleiben in der Tabelle.
Entscheidend wird sein, wie die Braun-Weißen die bittere 0:1-Niederlage gegen Kiel weggesteckt haben. „Die Mannschaft wirkt gefestigt“, sagt Kauczinski. Das war zu Saisonbeginn anders, als sich das Team durch Negativerlebnisse leicht aus der Bahn werfen lassen hatte und in einen gefährlichen Abwärtsstrudel geraten war. Eine eklatante Schwäche.
Auch Routinier Johannes Flum ist überzeugt, dass die Mannschaft mit Rückschlägen mittlerweile umgehen kann und „so eine Negativserie nicht noch einmal kommen wird.“Er
setzt dabei auf die sportlichen Fortschritte und die Lehren aus der Krise. „Ich glaube, dass wir wirklich gefestigter sind, weil wir uns zum einen spielerisch entwickelt haben im Laufe der Zeit und weil wir auf solche Situationen jetzt besser vorbereitet sind.“Ist die Niederlage gegen Kiel wirklich aus den Köpfen? Das gilt es zu beweisen. Das Duell mit den schwer kriselnden Arminen ist deshalb mehr als ein Spiel um drei Punkte. Es ist auch ein wichtiger Test, wie stabil die Mannschaft nach einem Drittel der Saison tatsächlich ist. Eine Art Reifeprüfung.