So werden Sie zum Lebensretter
Asklepios-Dozent Ingo Kurtz-Warnholtz (56) erklärt, wie jeder einem Menschen mit Herzstillstand helfen kann
Ein Mensch bricht bewusstlos zusammen: Herzstillstand! Und Sie sind der Erste am Unglücksort. Eine furchtbare Situation – in die wir alle jederzeit kommen könnten. Doch was ist zu tun? Zu der am Montagheute beginnenden „Woche der Wiederbelebung“erklärt Asklepios-Dozent Ingo Kurtz-Warnholtz (56), wie man reagieren sollte, und zeigt, wie ein Defibrillator funktioniert. Das „Schock“-Gerät ist ein Lebensretter und an etlichen Stellen in Hamburg frei zugänglich. Der plötzliche Herztod ist die häufigste Todesursache in Deutschland. Alleine im Großraum Hamburg trifft es rund 2000 Menschen im Jahr. Kurtz-Warnholtz, Dozent und Notfallsanitäter vom Asklepios-Institut für Notfallmedizin, erklärt, was Ersthelfer machen müssen: ➤ Bewusstseinszustand prüfen: Den Patienten ansprechen, an den Schultern packen und schütteln. Wenn jemand nicht mehr normal atmet und man ihn nicht wecken kann, muss man um Hilfe rufen. Andere Passanten sollten den Notruf absetzen und im Internet (Infos siehe unten) schauen, ob es in der Nähe einen AED (Automatisierter Externer Defibrillator), kurz Defi, gibt.
➤ Wiederbelebung beginnen: Sofort mit der Herzdruckmassage beginnen. Dafür den Oberkörper frei machen und die Mitte des Brustkorbs such S kräftig u schnell mit be den Hände drücken, wi man kann“, er klärt KurtzWarnholtz. „Etwa 100 b 120 Mal pro M nute. Nach jedem Mal den Druck wiede ganz wegneh men, aber di Hände auf de
Brust liegen las sen.“
➤ Defibrillato einsetzen: Wäh rend der eine H fer pausenlos die Herzdruckmassage durchführt, schaltet der andere den Defi an. Das Gerät gibt genaue Anweisungen, wie man vorgehen soll. Zuerst werden die Elektroden aufgeklebt: eine seitlich unter der Achselhöhle, die andere auf der Brust unterhalb der Schulter. Sobald die Elektroden angebracht sind, erkennt das Gerät das und wertet den Herzrhythmus aus. Erst dann sagt der Defi an, ob der Patient tatsächlich defibrilliert werden muss. Sollte das der Fall sein, wird gewarnt: „Patienten nicht berühren“. Danach muss der Helfer den Schock selber per Knopfdruck auslösen.
➤ Herzdruckmassage fortführen: Direkt nach dem Schock weitermachen mit d H rzdruckmassalle zwei Minuführt der Defi eut eine Mesng durch und r Helfer löst ach Ansage n Schock aus. s Ganze fortführen, bis der Rettungswagen da ist. Im Rahmen er „Woche der Wiederbeleung“spendet sklepios vier efis (etwa 1500 uro pro Gerät) den Sportclub tertal Langenhorn, die Deutsche Seemannsmission, den Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein und den SC Sternschanze. Auf hamburg-schockt.de gibt es eine Karte und Liste mit Dutzenden Defi-Standorten in und um Hamburg. Fürs Handy kann man sich die „HH Schockt“-App herunterladen. Mit ihr kann man einen Notruf absetzen. Dabei wird der eigene Standort geortet und der nächstgelegene Defibrillator angezeigt.