Ärztebund alarmiert: Versorgung gefährdet!
Schon wieder musste eine Notaufnahme von Asklepios geschlossen werden
Am vergangenen Montag musste die internistische Notaufnahme der Asklepios-Klinik St. Georg geschlossen werden (MOPO berichtete), jetzt kommt raus: Am Wochenende zuvor hatte sich auch die Notaufnahme im AK Wandsbek mehrfach von der Notfallversorgung abgemeldet – wegen fehlenden Personals. Der Chef der Ärzteorganisation „Marburger Bund Hamburg“sieht die Versorgungslage gefährdet.
Die Notaufnahme Wandsbek war wegen fehlender Pflegekräfte gesperrt und konnte von Rettungswagen nicht angefahren werden. Patienten, die selbst ins Krankenhaus kamen, seien aber behandelt worden, heißt es.
Inzwischen sind auch weitere Details zur Schließung der internistischen Notaufnahme des AK St. Georg bekannt geworden. Wie der „Marburger Bund Hamburg“auf seiner Facebookseite bekannt gibt, sei ein Honorararzt wohl nicht zum Dienst erschienen.
Der „Marburger Bund“übt harte Kritik an dem regelmäßigen Einsatz von ärztlichen Leiharbeitern. Dr. Pedram Emami, Vorsitzender des Landesverbandes Hamburg: „Der Umstand, dass der sensible Bereich Notaufnahme in einigen Kliniken der Stadt scheinbar seit geraumer Zeit regelmäßig pflegerisch wie ärztlich unterbesetzt ist, spricht für eine gefährliche Personalpolitik.“Diese gefährde Patientinnen und Patienten und die Versorgungslage der Stadt. Auch bemängelt Emami die Tatsache, „dass immer wieder der Einsatz von Zeitarbeitund Honorarkräften notwendig wird“.
Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz hatte hingegen am Montag gegenüber der MOPO betont, die Sperrung sei „außergewöhnlich und ein einmaliger Vorgang gewesen“.
Die Asklepios-KlinikenGruppe steht bereits länger in der Kritik. Erst Ende Februar hatte der Konzern bei einer Patientenbefragung ein desaströses Ergebnis erzielt: Die Asklepios-Kliniken sind demnach die unbeliebtesten in ganz Hamburg.