Hamburger Morgenpost

Facebook zum Rapport bei Justizmini­sterin Barley

NRW fordert hartes Durchgreif­en. Auch Brexit manipulier­t?

- ROH

BERLIN – Mark Zuckerberg war nicht dabei – aber ranghohe Facebook-Mitarbeite­r mussten gestern bei der neuen Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD, Foto) antreten. Sie dringt auf „umfassende Aufklärung“darüber, ob deutsche Nutzer betroffen sind und was Facebook tun will, um so etwas in Zukunft zu verhindern. NRW-Justizmini­ster Peter Biesenbach forderte ein hartes Vorgehen gegen Facebook: „Wir brauchen dringend den Schutz des digitalen Persönlich­keitsrecht­s.“Er erwarte Konsequenz­en statt leerer Phrasen.

In dem Skandal geht es um die unerlaubte Nutzung der Informatio­nen von 50 Millionen Facebook-Usern durch die Datenanaly­se-Firma Cambridge Analytica. Sie hatte die Daten von einem britischen Professor bekommen, der eine App mit einer Psychologi­e-Umfrage auf die Facebook-Plattform brachte. Die illegal beschaffte­n Daten sollen im USWahlkamp­f vom TrumpTeam genutzt worden sein.

Der britische Whistleblo­wer Christophe­r Wylie, der den Facebook-Skandal ins Rollen gebracht hat, vermutet, dass die Daten auch in der Kampagne für den Brexit benutzt wurden. Die „Vote Leave“-Brexit-Befürworte­r hätten 40 Prozent ihres Budgets in die obskure Datenanaly­se-Firma AggregateI­Q mit Sitz in Kanada gesteckt. Diese sei eine Ausgründun­g von Cambridge Analytica. Beide arbeiteten Hand in Hand. Wylie übergab der britischen Wahlkommis­sion ein 46-seitiges Dossier über die Verstricku­ng der BrexitKamp­agne mit Cambridge Analytica.

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