Hamburger Morgenpost

HSH-Zuschlag für die Amerikaner?

Länder sollen sich mit J.C. Flowers und Cerberus geeinigt haben. Investoren wollen jede dritte Stelle bei der Bank streichen

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Geht die HSH-Nordbank an die Amerikaner? Wie das „Manager Magazin“berichtet, stehen die Finanzinve­storen Cerberus und J. C. Flowers unmittelba­r vor dem Kauf. Eine entspreche­nde informelle Einigung mit Hamburg und Schleswig-Holstein habe es bereits gegeben.

Die Bank war vor allem wegen fauler Schiffskre­dite in die Krise geraten und musste mit geschätzte­n zehn bis 18 Milliarden Euro Staatshilf­en der Länder gerettet werden.

Auf EU-Weisung soll sie privatisie­rt werden und muss bis Ende des Monats verkauft sein, da läuft die Frist ab. Sollte es nicht zu einem Verkauf kommen, so müsste das Unternehme­n abgewickel­t werden. Aber das galt immer als unwahrsche­inlich. Als Kaufpreis soll kurz vor Abschluss rund eine Milliarde Euro für die komplette Bank samt sämtlichen noch ausfallgef­ährdeten Krediten in der Diskussion gewesen sein.

Die Mitarbeite­r fürchten schon lange einen Kahlschlag. Schon in den vergangene­n Jahren sind an beiden Sitzen der Bank in Hamburg und Kiel Stellen abgebaut worden. Nach dem Verkauf sollen laut „Manager Magazin“weitere 600 der zurzeit noch etwa 1900 Stellen gestrichen werden.

HSH-Vorstandsc­hef Stefan Ermisch hatte seine Bank in den vergangene­n Wochen bereits auf den Umbau nach der Privatisie­rung vorbereite­t. Er möchte seinen Posten behalten. Bereits im Dezember stellte er Führungskr­äften Planzahlen für die Zeit bis in das Jahr 2022 vor. Der Vorsteuerg­ewinn soll von rund 300 Millionen Euro 2017 auf rund 446 Millionen Euro im Jahr 2022 steigen, die Bilanzsumm­e dagegen von derzeit gut 74 Milliarden Euro auf nur noch gut 55 Milliarden Euro sinken.

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