Dirk Zander: Schlaganfall!
St. Pauli-Held: Schock vor dem 52. Geburtstag In der MOPO spricht er über sein neues Leben
Dirk Zander lebt ein paar Monate im Jahr in Florida, liebt dort die Entspanntheit. Doch ausgerechnet im amerikanischen Sonnenstaat wurde sein Leben mächtig durcheinandergewirbelt. Der frühere St. Pauli-Held erlitt einen Schlaganfall – mit nur 51 Jahren.
Es passierte am 9. Mai, vier Tage vor seinem 52. Geburtstag. Er saß beim Frühstück mit seiner Ehefrau Conny auf der Terrasse seines Hauses in Bradenton-Sarasota. Zander zur MOPO: „Mir wurde plötzlich schwindlig, ich hatte Gleichgewichtsstörungen, mein rechtes Bein war wie eingeschlafen, ich wankte beim Gehen.“
Seine Conny rief sofort einen Krankenwagen, Dirk musste zwei Tage im Krankenhaus bleiben, wurde von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Die US-Ärzte diagnostizierten schnell einen Schlaganfall. „Für mich war das natürlich ein heftiger Schreck. Denn bis dahin war ich nie krank, hatte noch nicht einmal
einen Schnupfen.“
Mittlerweile geht es Zander, der St. Pauli 1988 mit seinem Hammer-Tor zum 1:0 beim letzten Spiel in Ulm in die Bundesliga geschossen hat und immer noch schnellster „Doppelpacker“mit seinen zwei frühen Toren 1991 gegen Karlsruhes Keeper Oliver Kahn ist, wieder gut. Allerdings auch, weil er seit dem Vorfall Tabletten
gegen den festgestellten hohen Blutdruck und Cholesterinwert nehmen muss und zudem gezwungen war, sein Leben, seine Ernährung umzustellen.
„Ich musste jetzt nicht von hundert auf null runterfahren, aber auf 50.“Er müsse sich jetzt nicht nur noch von Wasser und Salat ernähren, aber halt doch mehr Augenmaß walten lassen: „Statt fünf Tassen Kaffee trinke ich nur zwei am Tag.“Auch seinen Bier-Konsum hat er reduziert.
Den Fußballer Dirk Zander gibt es nicht mehr. Beim FC Sarasota
„Es war ein Schreck für mich – bis dahin war ich nie krank.“Dirk Zander
kickte der „Blitzer“, so wurde er wegen seiner schnellen Tore gegen Olli
Kahn genannt, regelmäßig. Das ist jetzt vorbei: „Ich konnte ohnehin nur mit Schmerztabletten spielen. Das Risiko, dass die einen Schlaganfall begünstigen, ist mir einfach zu hoch.“
Dass Zander den Schock überwunden hat, freut auch André Trulsen (52). Sein früherer Mannschaftskollege vom FC St. Pauli besuchte ihn unlängst mit Freundin Kerstin in Florida. Anschließend berichtete „Truller“der MOPO: „Dirk macht auf mich einen prima Eindruck.“