Darum mussten die Fische sterben
Eilbek Jacobipark-Teich sollte gereinigt werden
Von SINA KEDENBURG
Reglos treibt ein dicker silberfarbener Fisch im Teich des Jacobiparks in Eilbek. Er musste sterben, weil der Teich gesäubert werden sollte (MOPO berichtete). Um ihn herum flitzen etliche kleinere Fische durchs Wasser. Doch auch sie wären der Reinigungsaktion des Bezirks fast zum Opfer gefallen.
Ein technischer Defekt beim Ablassen des Wassers war schuld, dass die Fische auf dem Trockenen lagen. „Das Wasser ist zu schnell abgelaufen“, so eine Sprecherin des Bezirksamts Wandsbek. Was genau kaputt war, könne sie jedoch erst nach weiteren Untersuchungen sagen.
Eigentlich ist es Routine: Alle zwei Jahre wird das Betonbecken im Jacobipark zu Reinigungszwecken kontrolliert abgelassen. Laut Bezirksamt dauert so ein Vorgang circa zwei Wochen. Das Wasser sickert nach und nach weg – die Fische haben noch eineinhalb Wochen, bis sie auf dem Trockenen liegen. Eine Umsiedlung der Tiere war für Mitte dieser Woche geplant. „Das hätte gereicht“, so die Sprecherin.
Wäre da nicht der technische Defekt gewesen: Deswegen kämpften am Sonntag Hunderte von Fischen, darunter Goldfische und Rotaugen, um ihr Leben. Einige starben.
Dank der Feuerwehr konnte ein Großteil der Tiere gerettet werden. Die Beamten pumpten mehrere Hunderttausend Liter Wasser in das Betonbecken. Jetzt steht das Wasser circa 30 Zentimeter hoch und erinnert eher an eine große Pfütze als an einen Teich.
So geht es weiter: Noch in dieser Woche sollen die Fische in ein anderes Gewässer umgesiedelt werden. Danach soll das Wasser erneut abgelassen, das Becken gereinigt und der technische Defekt behoben werden. Doppelter Aufwand, den der Bezirk sich hätte sparen können, meint Anwohner Maik Uhlig (48). „Wir Anwohner hätten geholfen, die Fische umzusiedeln. Die Feuerwehr hätte nicht ausrücken müssen und die Fische würden jetzt noch leben.“
„Das Wasser lief schneller ab als geplant.“Bezirksamt Wandsbek