Kamikaze-Sportler bei der Müllabfuhr
Extreme Erfahrung: Der TV-Star sorgt für Klarschiff in Eppendorf
Er springt über Hochhausschluchten, pimpt sein Fahrrad mit Raketenantrieb, landet per Fallschirm auf fahrenden Trucks. Niels-Peter Jensen (42) macht Sachen, bei denen sich jeder normale Mensch alle Knochen brechen würde. Und bleibt dabei unversehrt – meistens jedenfalls. Doch jetzt ging der gebürtige Barmbeker, der so fit wie Karate Kid ist, an seine körperlichen Grenzen: Er heuerte bei der Müllabfuhr an! Für seine neue TVDoku „Extreme Jobs“, die morgen um 21.15 Uhr auf ProSieben MAXX läuft, sorgte Niels-Peter in Eppendorf für klar Schiff. Nach der Schicht war er komplett im Eimer. „Dieser Job ist irrsinnig anstrengend. In den Altbauwohnungen befinden sich die Mülltonnen oft in den Kellerräumen. Wer in Hamburg wohnt, weiß, dass die Keller eng und die Decken sehr tief sind.“Jensen musste in geduckter Haltung bis zu 20 Mülltonnen aus dem Keller schleppen – für ihn eine der krassesten Erfahrungen seines Leben. Anerkennend sagt er: „Ey, und die Jungs machen das täglich und geben Vollgas! Keine Pause, immer am Anschlag.“Wie entspannt ist es dagegen, mit einem Rad einen aktiven Vulkan runterzusausen, so wie der KamikazeSportler es auf Bali machte.
Willkommen im knallharten Alltag fern von Adrenalin-Mätzchen: In acht Stunden entsorgte Niels-Peter mit der Abfall-Truppe 19 Tonnen miefenden Dreck. „Alleine an der Hoheluftchaussee haben wir 300 Müllsäcke per Hand eingesammelt. Was die Müllmänner jeden Tag stemmen, ist Leistungssport“, sagt er.
Morgens um 5 Uhr ging für den Ex-Mountainbike-Vizeweltmeister los. Am meisten beeindruckt habe ihn die starke Kameradschaft unter den Kollegen. „Jeder hat Bock auf den Job. Alle sind stolz rauszufahren, den Müll einzusammeln. Für mich persönlich war die Fahrt hinten auf dem Müllwagen das Beste. Ein Kindheitstraum!“
Dabei ist es exakt der Job, vor dem Mama und Papa ihren Sohn gewarnt hatten. „Meine Eltern haben immer gesagt: ,Junge, sei fleißig in der Schule, sonst endest du als Müllmann.‘ Nach dem Tag sehe ich den Job nicht mehr so negativ. Im Gegenteil: Für mich war der Tag mit den Jungs einer der coolsten. Beim Abschied hatte ich sogar Pipi in den Augen.“