Hier wird die Zukunft zubereitet
Roboter servieren Sushi, Busse sprechen und vieles dreht sich vor allem um Daten, den Rohstoff der Zukunft
Hannover
– Der giftgrüne Roboterarm summt sich leise zum Tablett und greift ein Stück Sushi. Die Kanzlerin schaut interessiert zu. Das also soll die ServierZukunft sein? Für die Unternehmen, die auf der CeBIT ausstellen, auf jeden Fall. Gestern eröffnete Angela Merkel mit dem Ministerpräsidenten des diesjährigen Partnerlandes Japan, Shinzo Abe, die HightechMesse.
Gut zwei Stunden nahmen sich Merkel und Shinzo Abe Zeit, um sich die Attraktionen anzuschauen. Digitalisierung war dabei nur eines der Themen.
In diesem Jahr dreht sich vieles um Daten. Sie gelten als der Rohstoff des 21. Jahrhunderts und werden bei sich selbst optimierenden Industrierobotern wie bei vernetzten Bienenstöcken verwendet. Beim „Büro der Zukunft“von Konica Minolta wird Arbeitnehmern beispielsweise ein Büro beim Betreten des Gebäudes zugewiesen, die Tischhöhe automatisch geregelt und der Terminkalender angezeigt – inklusive Vorschlägen für Pausen mit Kollegen.
Oder Autonomes Fahren. Vor allem die Stau-Lösung beschäftigt die Forscher. Volkswagen will künftig den Verkehrsfluss verbessern, und zwar in Echtzeit: Alle Autos sollen in einem bestimmten Areal eine ganz eigene, optimierte Route erhalten. VW-Digitalchef Martin Hofmann spricht stolz von einer „Weltpremiere“.
Weiteres Beispiel für die Digitalisierung im Verkehr: IBM setzt mit seinem Computer-System „Watson“auf den intelligenten Bus. Genauer: den personalisierten Nahverkehr. Der autonome Kleinbus „Olli“, der in Las Vegas, Washington und Berlin getestet wird, spricht mit Fahrgästen und berechnet optimale Routen für sie – allerdings dauert es noch, bis Antworten kommen. Navya (Frankreich) hat autonome Kleinbusse in der Schweiz und in Frankreich auf die Straßen gebracht – Platz für bis zu 12 Menschen, ohne Lenkrad und Bremspedal. Sensoren erkennen, ob Radfahrer oder Fußgänger auf die Fahrbahn laufen.
Weitere Highlights sind die Spracherkennungssysteme (Fujitsu hat ein System entwickelt, das 19 Sprachen simultan übersetzt) oder Datensicherheit. Die Bundesdruckerei stellt unter anderem ein Verfahren zur Identifizierung ohne Passwort und Fingerabdruck vor: Menschen können anhand ihres Verhaltens identifiziert werden. Sensoren messen dafür die Länge der Schritte.
Und nicht zu vergessen eben die Roboter, die neben Sushi für die Kanzlerin schwere Lasten heben oder auch Querschnittsgelähmte gehen lassen. Eine schöne neue Hightech-Welt eben …