Parkinson: Neuer Hauttest ermöglicht frühe Diagnose
Proteinablagerungen zeigen die Krankheit schon Jahre vor dem Ausbruch an. Kleine Probe reicht
Würzburg – Sie tritt ohne erkennbare Ursache auf, zerstört Nervenzellen, bis Betroffene das typische Zittern befällt. Doch so weit muss es bei der ParkinsonKrankheit vielleicht nicht mehr kommen: Deutschen Neurologen gelang es, die Erkrankung über eine kleine Hautprobe festzustellen – Jahre vor Ausbruch. Der neue Test liefert den Nachweis der für Parkinson typischen Proteinablagerungen (Alpha-Synuclein). Diese sind nicht nur im Gehirn, sondern auch in den feinen Nervenenden der Haut feststellbar.
Für den Test reicht eine fünf Millimeter kleine Hautprobe aus, schreibt das Team um Kathrin Doppler und Claudia Sommer aus Würzburg im Fachmagazin „Acta Neuropathologica“. 80 Prozent der Parkinson-Patienten zeigten diese typischen Merkmale im Test.
Bislang ist eine eindeutige Parkinson-Diagnose erst viel zu spät möglich, wenn bereits über Jahre hinweg Nervenzellen abgestorben sind und die typischen Bewegungsstörungen auftreten. Frühe Anzeichen dagegen wie eingeschränkter Geruchssinn, Depressionen und Verdauungsstörungen sind zu unspezifisch, um die Krankheit in dieser Phase schon eindeutig zu erkennen.
„Der Hauttest bringt uns dem großen Ziel, Parkinson früh zu erkennen und zu stoppen, einen wichtigen Schritt näher“, meint Parkinson-Experte Günther Deuschl vom Uni-Klinikum Schleswig-Holstein.
Außerdem kann der Test auch bei der Suche nach Medikamenten gegen das Absterben von Nervenzellen helfen, denn für Studien braucht man Patienten im Frühstadium der Krankheit.