Zweiter Anzug – erste Sahne!
Bundestrainer Sigurdsson kann bei der WM ordentlich rotieren. „Jetzt ist jeder drin“Entwarnung bei Drux. Kapitän Gensheimer wird trotz Trauerfall kein Spiel verpassen
Deutschlands Handballer demonstrieren bei der WM in Frankreich eindrucksvoll, was sie so gefährlich macht: Die zweite Garde ist quasi eine zweite erste Garde. In Sachen Breite und Leistungsdichte kann es keine Mannschaft mit dem DHB-Team aufnehmen. Ein Plus, das mit zunehmender Turnierdauer immer größer wird.
Gute Nachrichten am Ruhetag sind besonders schön. Im Lager der „Bad Boys“gab es gleich zwei „Good News“. Rückraumspieler Paul Drux, der beim 35:14 gegen Chile umgeknickt war, hat sich statt eines Bänderrisses nur eine Überdehnung zugezogen, wird voraussichtlich nur das heutige dritte Gruppenspiel gegen Außenseiter Saudi-Arabien (17.45 Uhr, handball.dkb.de live) verpassen.
Kapitän Uwe Gensheimer wird zudem kein Vorrundenspiel wegen der Beerdigung seines vor der WM verstorbenen Vaters verpassen. Die soll am spielfreien Donnerstag in Mannheim stattfinden, sodass der Linksaußen zum Vorrundenfinale gegen Kroatien am Freitag zurück sein wird.
Nicht, dass es an Alternativen mangelt. Im Gegenteil. Bundestrainer Dagur Sigurdsson hat die Qual der Wahl. Gegen Chile hatte der Isländer verstärkt auf Spieler gesetzt, die beim Auftaktsieg gegen Ungarn wenig oder gar nicht gespielt hatten – und die trumpften auf.
Keeper Andreas Wolff etwa demonstrierte, warum der Europameister mit ihm und Silvio Heinevetter das beste Keeper-Duo des Turniers stellt. Kreisläufer Jannik Kohlbacher war prompt bester Werfer (8 Tore), gefolgt von Gensheimer-Vertreter Rune Dahmke (7). „Jetzt ist jeder drin“, freut sich Sigurdsson über die erfolgreiche Rotation, die nicht nur Spielpraxis bringt, sondern auch Kräfte schont. Wertvoll. Im Optimalfall sogar Gold wert. Der DHB hat für den WMTitel übrigens eine Prämie von insgesamt 250 000 Euro für die eingesetzten Spieler ausgelobt.