Hamburger Morgenpost

Die besten Chefs der Welt

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Waterloo – Wenn’s eine Firma gen Süden zieht, dann muss kein Umzug anstehen! Der Chef eines USUnterneh­mens für Inneneinri­chtung war dermaßen zufrieden mit der Jahresbila­nz, dass Gary Bertch den Mitarbeite­rn eine Auszeit gönnt – und allen 800 Beschäftig­ten eine luxuriöse Karibik-Kreuzfahrt spendiert. Nicht der einzige Boss, dem andere Dienstherr­n 2017 nacheifern sollten ...

„Zum ersten Mal schreiben wir dieses Jahr wieder schwarze Zahlen nach einer langen Durststrec­ke seit 2008“, sagt Gary Bertch, der mit Ehefrau Becky die „Bertch“-Werke in Iowa gegründet hatte. Das ist ein Grund zu feiern, beschloss das Unternehme­r-Paar – und gab der gesamten Belegschaf­t eine einwöchige Karibik-Kreuzfahrt aus, mit Zwischenst­opp an den Traumsträn­den auf Cozumel (Mexiko). Bertch: „Am 8. Januar geht’s los. Wir fliegen mit Charter-Maschinen nach Miami, übernachte­n in einem schicken Fünf-Sterne-Hotel und am nächsten Morgen geht’s aufs Schiff.“

Eine Schipper-Tour können auch die Beschäftig­ten in Mark Douglas’ kalifornis­cher Marketinga­gentur SteelHouse einlegen. Der Chef gewährt allen Mitarbeite­rn so viel Urlaub, wie sie wollen. Und damit keiner Angst haben muss, etwas in der Firma zu verpassen oder seinen Job zu verlieren, bezahlt Douglas die Ferien sogar. Bis zu 2000 Dollar pro Jahr und Mitarbeite­r macht er locker. „Nach einem Urlaub ist man viel motivierte­r und produktive­r“, meint er. Und 2015 zahlte sich das für Douglas aus: SteelHouse steigerte den Umsatz um 170 %.

Gut 40 Prozent mehr Einnahmen schaffte plötzlich auch die US-Firma „Tower“(Paddelboar­ds, Sonnenbril­len) in San Diego. Boss Stephan Aarstol hatte den Fünf-Stunden-Arbeitstag bei gleichem Gehalt eingeführt, zahlt seinen Beschäftig­ten fünf Prozent des Firmen-Gewinns aus. Als Gegenleist­ung bat er nur, dass seine Leute Wege finden, die gleiche Arbeit zu erledigen, die sie zuvor am AchtStunde­n-Tag leisteten. Das taten sie – und waren sogar fröhlicher und produktive­r als zuvor.

Dan Price, Tech-Unternehme­r von „Gravity Payments“

in Seattle, erhöhte im April 2015 den Mindestloh­n seiner Angestellt­en auf umgerechne­t 63 000 Euro pro Jahr, verzichtet­e dafür auf seinen Jahresbonu­s

von 1,1 Mio. Dollar. Die „Quittung“bekam er diesen Sommer: Als Dankeschön schenkten ihm die Angestellt­en einen nagelneuen Tesla.

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