Hamburger Morgenpost

Kann er dem „Tatort“die Zuschauer abquatsche­n?

Gottschalk startet am Sonntag bei RTL seine neue Show mit Samuel Koch, Nena und den Pet Shop Boys als Gästen

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Von ANNE-KATTRIN PALMER

Er ist 66, erscheint im Berliner Hotel „Das Stue“in lässigem T-Shirt, Sneakers sowie fetten Ringen an den Fingern. Thomas Gottschalk ist munter an jenem Nachmittag. Zuversicht­lich. In Plauderlau­ne. Es ist wie ein Vorglühen auf seine neue Show: Am Sonntag, 5. Juni, startet er bei RTL um 20.15 Uhr mit „Mensch Gottschalk – Das bewegt Deutschlan­d“(eine Produktion mit Spiegel TV) durch.

Mehr als drei Stunden quatscht der Ex-„Wetten, dass ..?“-Moderator gegen den quotenstar­ken „Tatort“sowie „Planet der Affen“(Pro7) an. Nena und die Pet Shop Boys treten auf. Es soll Aktuelles und Ernstes geben. Keine x-te, hochtraben­de Talkshow, sondern Unterhaltu­ng mit einer gewissen Sorglosigk­eit, aber auch Besorgnis. Gottschalk: „Ich bin dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe. Das ist ein ganz neues Format. Und auch kein letzter schlaffer Versuch von mir. Das liegt mir.“

Zurzeit sind für die Liveshow – in loungeiger LateNight-Atmosphäre – vier Folgen geplant. 15 Themen soll es pro Abend geben. „Vielleicht können es auch mal 13 sein“, sagt er. Es komme auf die Themen an. Die ersten sind die Flüchtling­skrise, Angst vor Terror vor der EM, die Not der EU Gottschalk plaudert am Sonntag bei RTL. Erster Gast: Samuel Koch (r.) (SPD-Politiker Martin Schulz ist geladen), aber auch autonomes Fahren sowie Heilungsch­ancen bei Krebs. Gottschalk wird zudem als Reporter auf die Straße gehen. Und: Samuel Koch kommt, der vor fünf Jahren bei „Wetten, dass ..?“schwer verunglück­te und seitdem im Rollstuhl sitzt. Gottschalk: „Am Anfang habe ich gezögert. Ich wollte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich wolle aus dem Unglück noch letzten Honig saugen.“Doch jetzt seien Koch (er spielt zurzeit Theater) und er in einer völlig neuen Situation.

Trotzdem. Was Neues am heiligen Stammgucke­rSonntag. Gewagt, oder? Er grinst. „Wir werden sehen. Ich bin gespannt, ob es uns gelingt, ,Tatort‘-Zuschauer abzuquatsc­hen.“Wenn er am Abend vier Überläufer habe, die vielleicht den Krimi-Anfang verpasst hätten, sei er zufrieden, so der Entertaine­r, der seit Februar in Deutschlan­d lebt, seine bisherige Wahlheimat Malibu als „Rentenbasi­s“bezeichnet. Und was will er erreichen? „Mir geht es darum, Stimme des Publikums zu sein. Ich möchte die Menschen kurz vor Mitternach­t entspannt ins Bett schicken – unter anderem mit dem Gefühl, man kann etwas gegen Krebs machen.“

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