Heute schaut
Rückrunden-Auftakt gegen die Bayern – Hamburg hofft auf Sensation Von Australien über Cayman Islands bis Sri Lanka: Fans sitzen vorm TV
Was auch immer heute geschieht, es wird in allen Erdteilen wahrgenommen. Der HSV gegen die groſsen Bayern. Endlich wieder Bundesliga! Und (fast) die ganze Fuſsball-Welt schaut gespannt zu.
Wenn es doch nur nicht so bitterkalt wäre. Minusgrade sind heute Abend im Volkspark garantiert, da helfen nur warme Klamotten, heiſse Getränke – und feurige Herzen. Was würde da besser passen, als ein fulminanter Auftritt des HSV gegen den Liga-Primus?
Die Bayern kommen. Und die Welt schaut auf den HSV: In 208 Länder wird die Partie übertragen, eine gigantische Zahl. Ob nun zum ganz frühen Frühstück in Australien, zum Mittagessen auf den Cayman Islands, als Dinner-Beilage in Dakar oder als Snack kurz nach der Geisterstunde auf Sri Lanka. HSV gegen Bayern, das schmeckt überall. Bleibt nur zu hoffen, dass dem Hamburger Anhang nicht allzu schnell der Appetit vergeht.
Der Dino Chance gegen das Über-ÜberTeam der Liga. Wie aber soll das gehen? Arg zerrupft kommt der HSV daher, Verletzungen zogen sich wie ein roter Faden durch die deshalb unter dem Strich völlig missratene Vorbereitung. Dazu verpasste es der HSV, sich in den Winter-Tests Selbstvertrauen zu holen: 1:3 gegen
sucht
seine Ajax, 1:2 gegen Erfurt, 1:2 gegen Bern. Klingt bescheiden und war es auch. „Wir brauchen gegen Bayern einen absoluten Sahne-Tag“, weiſs Trainer Bruno Labbadia.
Da hat er Recht. Und doch bleibt die Frage: Wie soll das gehen? Mut macht tatsächlich die Statistik, trotz der vielen hohen Klatschen, die der HSV in den vergangenen fünf Jahren vorwiegend in München einfuhr. Denn gerade im Volkspark waren die Hamburger immer mal wieder für eine Überraschung gut – auch in Zeiten der klaren Bayern-Dominanz in der Liga. So holte der Dino aus den vergangenen fünf Heimspielen gegen
Vom HSV berichtet SIMON BRAASCH s.braasch@mopo.de den Meister immerhin drei Remis, auch im Vorjahr – und das als Tabellenletzter. Geht nicht gibt’s also nicht.
Und diesmal? „Wir werden es zumindest versuchen“, sagt Abwehrchef Johan Djourou. „Keiner sagt vor einem Spiel, dass es verloren ist.“Selbst, wenn so mancher es denken wird. Aber da ist ja mehr als das nackte Resultat. Für den HSV geht es nicht nur um Punkte, sondern darum, der FuſsballWelt zu zeigen, dass er auf der groſsen Bühne bestehen kann. Vielleicht ja ohne Zählbares – aber mit einem achtbaren Auftritt, der auch Rückenwind für die so wichtige Partie in Stuttgart (30. Januar) geben könnte. Auch das steht heute auf dem Spiel.