2015: Ein gutes Jahr für Fahrradfahrer
5,6 Kilometer Radstrecke modernisiert. Aber: Es gibt Kritik
Hamburg soll Fahrradstadt werden – so hat es der Senat vor zehn Monaten beschlossen. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zieht nun eine positive Jahresbilanz. Die MOPO zeigt, was sich in der Stadt getan hat und noch tun wird.
Velorouten: Neben dem Ausbau der 14 Hauptrouten, die vom Stadtrand in die City führen, wird auch am Rest des „Radverkehrnetzes“in den Bezirken gearbeitet. 5,6 Kilometer Strecke sind laut Behörde 2015 erneuert und teils sogar neu gebaut worden. „Es ändert sich was“, sagt Dirk Lau vom ADFC. „Leider zu wenig und dann viel zu langsam.“
Bereits seit 1990 sind die Verläufe der stadtweiten Velorouten festgelegt. Fertig sind sie deswegen aber noch lange nicht. „Allein daran sieht man, dass das Thema nicht mit genug Nachdruck bearbeitet wird“, so Lau.
Bauliche Maßnahmen: Kaum eine Fahrradstraße hat in diesem Jahr für so viele Schlagzeilen gesorgt, wie der Harvestehuder Weg. Das Pilotprojekt hatte Radler und Autofahrer gleichermaßen erzürnt – die Behörde sieht es dennoch positiv: Demnach erhöhte sich die Anzahl der Radfahrer dort im Juni 2015 auf mehr als 6000. Im Vorjahr waren es nur 4500.
Weiterhin wurden die Pläne für den Klosterstern präsentiert und der erste Spatenstich in der Osterstraße gesetzt. Den Umbau des öffentlichen Raums will die Behörde mit 7,5 Millionen Euro unterstützen.
Bike+Ride: Insgesamt 54 Sund U-Bahnhaltestellen sollen bis zum nächsten Jahr mit neuen Radstationen bestückt werden. An der Saarlandstraße entstanden so im vergangenen November auf 500 Quadratmetern 162 neue Abstellplätze. 270000 Euro wurden allein hier investiert.
StadtRad: Das StadtRadSystem wurde in diesem Jahr von 131 auf aktuell 172 Stationen erweitert. Weitere 33 Stationen sind noch bis Frühjahr 2016 geplant. Erstmals wurde auch Harburg einbezogen.
Radkoordinatorin: Seit 1. Oktober ist Kirsten Pfaue Koordinatorin für den Radverkehr. Die Arbeitsstelle ist inzwischen mit drei Mitarbeitern besetzt. Zeitnah soll eine vierte Stelle besetzt werden, um künftig allen Radthemen gerecht zu werden.