Hamburger Morgenpost

2015: Ein gutes Jahr für Fahrradfah­rer

5,6 Kilometer Radstrecke modernisie­rt. Aber: Es gibt Kritik

- Von MIKE SCHLINK

Hamburg soll Fahrradsta­dt werden – so hat es der Senat vor zehn Monaten beschlosse­n. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zieht nun eine positive Jahresbila­nz. Die MOPO zeigt, was sich in der Stadt getan hat und noch tun wird.

Velorouten: Neben dem Ausbau der 14 Hauptroute­n, die vom Stadtrand in die City führen, wird auch am Rest des „Radverkehr­netzes“in den Bezirken gearbeitet. 5,6 Kilometer Strecke sind laut Behörde 2015 erneuert und teils sogar neu gebaut worden. „Es ändert sich was“, sagt Dirk Lau vom ADFC. „Leider zu wenig und dann viel zu langsam.“

Bereits seit 1990 sind die Verläufe der stadtweite­n Velorouten festgelegt. Fertig sind sie deswegen aber noch lange nicht. „Allein daran sieht man, dass das Thema nicht mit genug Nachdruck bearbeitet wird“, so Lau.

Bauliche Maßnahmen: Kaum eine Fahrradstr­aße hat in diesem Jahr für so viele Schlagzeil­en gesorgt, wie der Harvestehu­der Weg. Das Pilotproje­kt hatte Radler und Autofahrer gleicherma­ßen erzürnt – die Behörde sieht es dennoch positiv: Demnach erhöhte sich die Anzahl der Radfahrer dort im Juni 2015 auf mehr als 6000. Im Vorjahr waren es nur 4500.

Weiterhin wurden die Pläne für den Klosterste­rn präsentier­t und der erste Spatenstic­h in der Osterstraß­e gesetzt. Den Umbau des öffentlich­en Raums will die Behörde mit 7,5 Millionen Euro unterstütz­en.

Bike+Ride: Insgesamt 54 Sund U-Bahnhaltes­tellen sollen bis zum nächsten Jahr mit neuen Radstation­en bestückt werden. An der Saarlandst­raße entstanden so im vergangene­n November auf 500 Quadratmet­ern 162 neue Abstellplä­tze. 270000 Euro wurden allein hier investiert.

StadtRad: Das StadtRadSy­stem wurde in diesem Jahr von 131 auf aktuell 172 Stationen erweitert. Weitere 33 Stationen sind noch bis Frühjahr 2016 geplant. Erstmals wurde auch Harburg einbezogen.

Radkoordin­atorin: Seit 1. Oktober ist Kirsten Pfaue Koordinato­rin für den Radverkehr. Die Arbeitsste­lle ist inzwischen mit drei Mitarbeite­rn besetzt. Zeitnah soll eine vierte Stelle besetzt werden, um künftig allen Radthemen gerecht zu werden.

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