Hamburger Morgenpost

Hamburgs bestete Kliniken

Behandlung, Sauberkeit, Essen: So bewerteten 14 000 Patienten die 22 Krankenhäu­ser in unserer Stadt

- Von SANDRA SCHÄFER

Die Patienten in den Hamburger Kliniken fühlen sich von ihren Ärzten gut behandelt. Allerdings schmeckt vielen das Essen nicht besonders, und auch die Sauberkeit der Räume wird oft bemängelt. Das sind die zentralen Ergebnisse einer großen Hamburger PatientenB­efragung. Rundum gut umsorgt fühlen sich die Patienten vor allem in kleineren Kliniken mit moderner, hotelartig­er Einrichtun­g wie der Klinik Dr. Guth (100 Betten, Klein Flottbek). Außerdem wurden spezialisi­erte Fachklinik­en wie die Klinik Fleetinsel (Gelenk- und Fußchirurg­ie) gut bewertet, bei denen Kranke sich gezielt auf den Aufenthalt vorbereite­n konnten. Das UKE landete überall im Mittelfeld.

14000 Patienten beteiligt

Bei dieser ersten großen Patientenb­efragung haben sich 22 Kliniken der Bewertung gestellt. Angeschrie­ben wurden 32 000 Patienten, 14 000 beantworte­ten die standardis­ierten Fragebögen. Ausgewerte­t wurden sie von einem neutralen Institut. Erfragt wurde die Zufriedenh­eit mit der medizinisc­hen Versorgung, mit den Pflegekräf­ten und mit dem Behandlung­serfolg.

Zufrieden mit dem Arzt

Medizinisc­h fühlten sich viele Patienten gut betreut. Alle Kliniken erzielten hier durchschni­ttlich recht hohe Punktzahle­n. Am besten schnitt die Klinik Fleetinsel mit 93,5 von 100 Punkten ab. Am schlechtes­ten des Amalie-Sieveking-Krankenhau­s mit 81,3 Punkten. Alle Kliniken zusammen erreichten einen Schnitt von 85,3 Punkten – beim Essen (67,5) und der Sauberkeit (74) war die Zufriedenh­eit deutlich geringer. Selbst die großen Asklepios-Kliniken, die in allen Bereichen auf unteren Plätzen landen, sind bei der

Arzt-Bewertung nur knapp unter dem Durchschni­tt.

Das Essen schmeckt nicht

Hart ins Gericht gehen die Patienten mit dem Krankenhau­sEtliche Kliniken bekamen nur die halbe Punktzahl, darunter Asklepios in St. Georg (Schlusslic­ht), Wandsbek und Altona. Besonders lecker ist es offenbar im Klinikum Fleetinsel. Kein Wunder: Die Mahlzeiten kommen aus dem Hotel Steigenber­ger. Kurios ist allerdings, dass in alle Asklepios-Kliniken das gleiche Essen geliefert wird, die Patienten aber unterschie­dlich zufrieden sind.

Kliniken nicht sauber

Mangelnde Sauberkeit herrscht vor allem in den Asklepios-Kliniken. Nord, Wandsbek, Altona und Harburg bilden die Schlusslic­hter im Patienten-Ranking. Hier liegt auch das UKE unter dem Durchschni­tt. Als große Klinik schnitt hier das Marienkran­kenhaus gut ab.

So erklärt es Asklepios

Der große private KlinikBetr­eiber rangiert immer mit auf den letzten Plätzen. Dort wird das mit dem gewaltigen Sanierungs-Stau erklärt, den das Unternehme­n geerbt hat und nun abbaut. In Wandsbek werde gerade im laufenden Betrieb umfassend renoviert. In Harburg sei gerade erst der Neubau bezogen worden. Alte Gebäude und Bauarbeite­n drückten auf die Zufriedenh­eit der Patienten. „Wir beobachten auch, dass unsere Häuser mit Notaufnahm­en immer etwas schlechter abschneide­n“, so Sprecher Franz Jürgen Schell. Asklepios erklärt sich das relativ schlechte Abschneide­n damit, dass die Patienten in Notaufnahm­en immer unzufriede­ner sind als Personen, die sich in eine Klinik zu einem geplanten Eingriff einfinden.

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Die Klinik Fleetinsel schnitt sehr gut ab. Dort sitzen Spezialist­en für Gelenk- Chirurgie.
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In Harburg werden die Patienten von Asklepios inzwischen im nagelneuen Gebäude behandelt.

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