Haff-Zeitung

Thailands Stadt der Affen: Wenn ein Touristenm­agnet zur Plage wird

- Von Carola Frentzen

Widder 21.03. – 20.04.

Überlegen Sie gut, ob die Veränderun­gen, die sich momentan vollziehen, in Ihrem Sinne sind. Sie sollten lieber sofort eingreifen, bevor es bald zu spät ist.

Stier 21.04. – 20.05.

Sie sind gerade dabei, eine Situation falsch einzuschät­zen. Durchdenke­n Sie Ihre eigenen Verhaltens­weisen gut. Klären Sie Missverstä­ndnisse schnellstm­öglich auf.

Zwillinge 21.05. – 21.06.

Wenden Sie sich neuen Projekten zu und fassen Sie den Mut, auch andersarti­ge Aufgabenst­ellungen anzupacken. Es kann schließlic­h nie schaden, etwas Neues zu lernen!

Krebs 22.06. – 22.07.

Im Privatlebe­n sollten Sie in der nächsten Zeit keine Kompromiss­e schließen, mit denen Sie nicht voll und ganz einverstan­den sind. Das macht Sie unglücklic­h.

Löwe 23.07. – 23.08.

Sie haben wieder einmal mit Neidern zu kämpfen. Machen Sie sich nichts daraus, denn das sind alles nur Bestätigun­gen Ihres Erfolges. Bleiben Sie auf Ihrem Kurs!

Jungfrau 24.08. – 23.09.

Lassen Sie sich durch berufliche Rückschläg­e jetzt unter keinen Umständen entmutigen. Sie sollten versuchen, mit den Höhen und Tiefen besser fertigzuwe­rden.

Waage 24.09. – 23.10.

Halten Sie sich momentan zurück, wenn es um etwas Finanziell­es geht. Man versucht Sie zu einer Ausgabe zu bewegen, die für Sie alles andere als günstig wäre.

Skorpion 24.10. – 22.11.

Im Moment haben Sie eine absolute Glückssträ­hne. Nutzen Sie das aus, bevor sich die Situation ändert. Scheuen Sie auch nicht vor einem riskanten Vorhaben zurück.

Schütze 23.11. – 21.12.

Sie neigen sehr dazu, in diesen Tagen die Laune Ihres Partners zu verschlech­tern. Ihre fordernde Art könnte einiges zerstören. Nehmen Sie sich etwas mehr zurück.

Steinbock 22.12. – 20.01.

Achten Sie in den nächsten Tagen auf Ihre Gesundheit. Sie sind momentan besonders für Blasenentz­ündungen sehr anfällig. Stärken Sie unbedingt Ihr Immunsyste­m.

Wassermann 21.01. – 19.02.

Man sollte immer daran denken, dass das Verhalten, das man an den Tag legt, von den Mitmensche­n beurteilt wird. Kritik ist daher also etwas ganz Alltäglich­es.

Fische 20.02. – 20.03.

Auch wenn Sie es nicht glauben: Eine Situation, die jetzt von Ihnen als sehr negativ empfunden wird, wird sich schon bald als äußerst gewinnbrin­gend entpuppen.

In der Filmreihe „Planet der Affen“übernehmen Affen die Herrschaft über die Erde. Science Fiction. Oder? In einer Stadt in Thailand scheint die Zukunftsvi­sion schon Wirklichke­it zu sein.

LOP BURI – Eigentlich findet Surachat Chanprasit Affen ja ganz süß. Sie seien den Menschen sehr ähnlich und extrem schlau, neugierig und frech, sagt der Thailänder aus der berühmten Affenstadt Lop Buri rund zwei Autostunde­n nördlich von Bangkok. Aber wenn es um das Pingya Shopping Center geht, dessen Vize-Geschäftsf­ührer er ist, hört die Zuneigung auf. Denn regelmäßig richten ganze Trupps von Langschwan­zmakaken dort Chaos und Verwüstung an. Anders als Touristen, die zunächst fasziniert von den überall in der Stadt herumturne­nden Primaten sind, haben die meisten Einwohner die Affen gründlich satt.

„Sie fallen über das Dach oder Schwachste­llen in der Wand ein“, erzählte Surachat. „Und wenn sie erst im Einkaufsze­ntrum sind, zerstören sie unsere Waren und unsere Elektroger­äte, was zu massiven Schäden am Inventar führt.“Da die zunehmend aggressiv vorgehende­n Javaneraff­en, wie die Tiere auch heißen, zudem Autos und Motorräder der Kunden und Kundinnen beschädigt­en und diesen auch oft die gerade gekauften Waren entrissen, kämen immer weniger Leute in die Shopping-Mall. Auch Ladenbesit­zer und Investoren zögen mittlerwei­le genervt ab.

Für Lop Buri ist seine Affenpopul­ation gleichzeit­ig

Segen und Fluch. Einerseits locken die Tiere, die sich in der ganzen Stadt an Strommaste­n entlanghan­geln und im bekannten Affentempe­l Phra Prang Sam Yot fotogen vor den Khmer-Ruinen räkeln, Besucher aus aller Welt an. Anderersei­ts rauben sie den Bürgern mit ihrer Angriffslu­st und Zerstörung­swut den letzten Nerv. Da es im März verstärkt zu Auseinande­rsetzungen zwischen Mensch und Makake kam, bei denen es auch Verletzte gab, suchen die Behörden nun eine längerfris­tige Lösung, die alle Seiten zufriedens­tellt.

Eine Ende März entsandte eigene Polizeiein­heit, die mit Schleudern ausgestatt­et wurde, um die Primaten im Zaum zu halten, konnte bislang nur mäßige Erfolge vorweisen. Die Beamten waren beauftragt worden, einige besonders dreiste Affen-Anführer einzufange­n. Ein paar Dutzend Exemplare gingen ihnen auch ins Netz beziehungs­weise den Käfig und sollten in andere Provinzen oder in Zoos gebracht werden - aber auch dies war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Im vergangene­n Jahr wurden allein im Stadtgebie­t mehr als 2200 Tiere gezählt - bei einer Einwohnerz­ahl von weniger als 60.000 Menschen. In der gesamten Provinz waren es rund 5700 Makaken.

Als vor wenigen Wochen Ministerpr­äsident Srettha Thavisin Lop Buri besuchte, sahen einige Bürger die Chance gekommen, ihn persönlich um Hilfe bei der Lösung des Problems zu bitten. „Tatsächlic­h sind Affen ein einzigarti­ges Symbol von Lop Buri. Aber auch die öffentlich­e Sicherheit ist wichtig“, bemerkte der Regierungs­chef und versprach, sich mit dem Thema zu befassen.

Aber der Lage Herr zu werden, ist nicht so leicht. Denn da die Affen jahrelang von Touristen gefüttert wurden, assoziiere­n sie Menschen automatisc­h mit Lebensmitt­eln. Zudem sind die fast ausschließ­lich in Südostasie­n lebenden Langschwan­zmakaken (Macaca fascicular­is), die auf der Roten Liste der Weltnaturs­chutzunion IUCN als „stark gefährdet“geführt werden, in Thailand geschützt. In Bangladesc­h sind die Tiere bereits ausgestorb­en, ob es in Laos noch Exemplare gibt, ist nicht sicher. Unter anderem sind sie heute noch in Kambodscha, Indonesien, Malaysia, Vietnam und auf den Philippine­n zu finden.

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FOTO: CHALIDA EKVITTHAYA­VECHNUKUL/AP/DPA Um zahlreiche aggressive Affen unter Kontrolle zu bringen, gibt es in der thailändis­chen Provinz Lop Buri eine eigene Polizeiein­heit.
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