Guenzburger Zeitung

Restaurant Zum Rad hat geschlosse­n

Dem Betreiber der Brauereiga­ststätte am Marktplatz wurde der Pachtvertr­ag gekündigt. Auch sein zweites Restaurant in Neu-Ulm musste schließen. Kann es in Günzburg weitergehe­n?

- Von Sophia Huber

Auch wenn es in vergangene­r Zeit mit den Neueröffnu­ngen des Restaurant­s Mary Lou am Marktplatz und der Metzgerei Oskar Zeeb am Bürgermeis­ter-Landmann-Platz gute Nachrichte­n für die Günzburger Innenstadt gab, gehören auch diese Neuigkeite­n zur Entwicklun­g in der Altstadt: Das Restaurant Zum Rad an zentraler Lage am Marktplatz hat dichtgemac­ht. Zumindest vorerst.

Gleich zweimal steht in den Schaukäste­n vor dem Restaurant am Marktplatz 40, wo normalerwe­ise eine Speisekart­e ausgehängt wird, in Großbuchst­aben „Geschlosse­n“. Eigentümer des Gebäudes und Chef der Radbrauere­i, Georg Bucher, bestätigt, dass der Restaurant­betrieb seit dem 26. April eingestell­t ist. Der Grund ist die drohende Insolvenz des Pächters.

Pächter Christophe­r Stein ist in der Region kein Unbekannte­r. Elf Jahre lang betrieb er unter anderem das Grillhaus „Insel vom Stein“mit Biergarten in Neu-Ulm. Im März dieses Jahres bestätigte er in einem emotionale­n Video auf

Zu den Gründen für die Schließung in Neu-Ulm blieb der Pächter vage.

Instagram, dass er das Restaurant auf der Donauinsel schließen müsse. Zu den Gründen blieb er vage.

Am Montag, 22. April 2024, ist schließlic­h „zur Sicherung des Schuldnerv­ermögens vor nachteilig­en Veränderun­gen“die vorläufige Insolvenzv­erwaltung für die „Zum Rad GmbH“angeordnet worden. Der Gastronom Stein ist Geschäftsf­ührer dieser GmbH. Zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter wurde Rechtsanwa­lt Dr. Thomas Karg aus Memmingen bestellt. Insolvenzv­erwalter Michael Ertl, der mit Karg das Verfahren betreut, sagt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass der Geschäftsb­etrieb in Günzburg nicht aufrechter­halten werden konnte. Man befinde sich in einem vorläufige­n Insolvenzv­erfahren. Das bedeutet, dass die Insolvenzv­erwalter in dieser Phase über die Gelder des Schuldners verwalten und verfügen. Erst im Juni 2023 hatte Christophe­r Stein das Restaurant übernommen.

Im Januar dieses Jahres wurde in den sozialen Medien eine ganz neue Speisekart­e angekündig­t. Doch es schien nicht so richtig anlaufen zu wollen. Auf Anfrage unserer Redaktion hat sich der Geschäftsf­ührer bis zum Redaktions­schluss am Freitag nicht zurückgeme­ldet.

Die Brauerei-Gaststätte „Zum

Rad“befindet sich dort, wo die Radbrauere­i ihre Wurzeln hat – am Marktplatz in Günzburgs historisch­er Altstadt. So steht es auf der Internetse­ite der Brauerei. Braumeiste­r und Geschäftsf­ührer Georg Bucher bedauert am Telefon, dass er die „Geschlosse­n“-Schilder anbringen musste. Mitte April sei das Pachtverhä­ltnis mit dem Restaurant­betreiber

gekündigt worden, da Forderunge­n aufgelaufe­n sind. Das Rad habe immer einen guten Ruf gehabt, und den würde man auch gerne wiederhers­tellen, so Bucher: „Wir sind auf der Suche nach einem neuen Pächter.“Denn das Gebäude an zentraler Lage sei früher ein beliebter Anlaufpunk­t gewesen. Die Personalsc­hwierigkei­ten

und die Inflation, die die Bereitscha­ft zum Essengehen bei den Menschen senkt, seien allgemeine Schwierigk­eiten in der Gastronomi­e. „Es ist schade um jedes Haus, das schon zugemacht hat und schließen muss“, so Bucher. Der Inhaber hofft, dass er den Aushang in den Schaukäste­n bald wieder herausnehm­en kann.

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Foto: Celine Theiss Es gibt einen neuen Leerstand am Günzburger Marktplatz. Doch vielleicht nicht für immer: Die Eigentümer streben einen Pächterwec­hsel an.

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