Statt stade Zeit ein Wahnsinn
Vor allem Jüngere stresst Weihnachten
Augsburg Und jetzt wieder dieser Stress mit den Geschenken! Passend müssen sie sein. Rechtzeitig gekauft. Liebevoll verpackt. Dann der Wust an Wünschen: 29 Prozent der Befragten in einer Forsa-Umfrage der KKH Kaufmännischen Krankenkasse geben an, dass sie die Flut an Weihnachtsgrüßen nervt, die über soziale Netzwerke geteilt werden. Mindestens so anstrengend ist demnach die Erwartungshaltung an das eigentliche Fest: Es muss perfekt sein. Nicht selten wird es ja gefilmt, fotografiert und in die sozialen Netzwerke gestellt. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass viele Advent und Weihnachten nicht als stade Zeit genießen, sondern als Wahnsinn empfinden.
Doch den Älteren unter den Lesern sei gesagt: Das an Jahren fortgeschrittene Leben hat auch Vorteile. Es bringt nämlich eine gewisse Gelassenheit mit sich. Zumindest, wenn es um zu hoch geschraubte Erwartungen rund um Weihnachten geht. Auffallend am Ergebnis der Umfrage ist nämlich, dass sich vor allem die Jüngeren von dem Fest der Feste unter Druck setzen lassen. Ab 50 gehen es die Menschen wesentlicher entspannter an.
Für die jüngeren Stressgeplagten hat Benjamin Dill vom Team der KKH Kaufmännischen Krankenkasse in Augsburg auch gleich ein paar Tipps: Sie sollten Prioritäten setzen. Er rät dazu, Strategien aus dem beruflichen Zeitmanagement zu nutzen und aufzuschreiben, was wann erledigt werden muss, wie lange dies jeweils dauert und wer die einzelnen Aufgaben übernehmen kann. Um Kraft zu tanken, empfiehlt Dill Spaziergänge und Sport. Und er erinnert daran, dass einen ja niemand zwingt, beim weihnachtlichen Konsumrausch mitzumachen und dass es sich durchaus lohnt, auch digital immer wieder einen Gang runterzuschalten. Zumal sich viele – und das verbindet Jüngere und Ältere in dieser Umfrage – vorgenommen haben, gerade an Weihnachten weniger Zeit in und mit den sozialen Medien zu verbringen. Dafür mehr mit Freunden auf einen schönen Weihnachtsmarkt zu gehen, wäre für die Jüngeren allerdings auch kein hilfreicher Rat: Als Stimmungskiller Nummer eins nennen sie nämlich den Andrang in den Innenstädten, auf Weihnachtsmärkten und in den Geschäften.