Adventskalender: Die Zeit läuft ab
Ohne Druck geht vor Weihnachten ja bekanntlich nix. Deshalb für alle jene, die weder Ideen noch ein einziges Geschenk in der Mache haben: In vier Wochen ist der Heilige Abend auch schon wieder vorbei. Wird also Zeit. Höchste Zeit.
Die beste Gelegenheit, sich zu vergewissern, wie wenig davon noch bleibt (bzw. bis wann der Wahnsinn endlich vorbei ist), bleibt der Adventskalender. Und damit der Druck nicht nachlässt: Die Frist bis zu dessen Bereitstellung dauert auch nur noch exakt sechs Tage.
In der Erinnerung ist der Adventskalender ein ordentlich gezuckerter Countdown gewesen. Kleine, sorgsam in weinrotem Papier verschnürte Päckchen, an einen Tannenzweig gehängt. Es geht aber natürlich ganz anders.
Da wäre zum Beispiel (edlere Variante) der „Foodist Gin Adventskalender 2019. Ein Exklusives 24er Miniatur-Gin Geschenk Set inklusive Cocktailrezepten und Gin-Tasting Guide für Liebhaber.“Oder es gibt den „DDR Adventskalender“(zeithistorische Variante aus gegebenem Anlass). Mit der Sandmann Schokoladenwaffel, Pfeffi Pfefferminz, gezuckerter Kondensmilch, den Zetti Knusperflocken Vollmilch und Salmix Salmiak Pastillen. Oder es gibt die entschleunigte Variante: Der Low-Carb-Adventskalender mit „tollen Superfoods“– „Proteine & Ballaststoffe, Glutenfrei & Vegan, Für Sportler & Ernährungsbewusste“. Die Kalender-Weisheit „Man nimmt nicht zwischen Weihnachten und Neujahr zu, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten“gibt es gratis dazu. Bestimmt. An Heiligabend. Die sympathischste Variante bleibt der „Bayerische Bieradventskalender“. Darin 23 ausgewählte Spezialitäten samt eines Verköstigungsbehältnisses. Jeden Abend bei Kerzenschein eine Halbe einschenken und der Schaumkrone hinterhersinnen. Stade Zeit.