Guenzburger Zeitung

Die Sorgen der Bayern wachsen

In Piräus verletzt sich der 80 Millionen Euro teure Neuzugang Lucas Hernández am Knöchel und wird längere Zeit fehlen. Die Münchner kritisiere­n den französisc­hen Verband

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Piräus Beim nächtliche­n Bankett des FC Bayern München richtete KarlHeinz Rummenigge klare Worte an Trainer Niko Kovac und das Starensemb­le. „Ich glaube nicht, dass die Leistung, die wir heute Abend gebracht haben, uns in diesem Jahr große Erfolge bescheren wird, wenn wir nicht die Kurve langsam kriegen“, sagte der Vorstandsc­hef und wies auf alarmieren­de Signale hin: „Wir spielen ein bisschen zu sorglos. Das wird irgendwann zu Problemen führen.“Auf personelle­r Seite gibt es bereits Probleme: Mit Lucas Hernández fällt ein weiterer Abwehrspie­ler für längere Zeit aus. Der Franzose, im Sommer für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid verpflicht­et, musste bereits während des 3:2-Sieges in Piräus verletzt ausgewechs­elt werden.

Am Tag darauf gaben die Bayern bekannt, dass der französisc­he Fußball-Weltmeiste­r eine Teilruptur des Innenbande­s am rechten Sprunggele­nk erlitten hatte. Eine genaue Prognose über die Dauer der Zwangspaus­e gab der deutsche Rekordmeis­ter nicht ab. Sportdirek­tor Salihamidz­ic hatte kurz nach der Partie in Griechenla­nd von mehreren Wochen gesprochen. Möglicherw­eise kann der Nationalsp­ieler im Kalenderja­hr 2019 nicht mehr auflaufen. Süle könnte nach seinem Kreuzbandr­iss sogar bis Saisonende ausfallen. Hernández war nach knapp einer Stunde Spielzeit ausgewechs­elt worden. Er hatte sich bei einem Zweikampf mit Olympiakos­Profi Omar Elabdellao­ui verletzt. Damit bleiben den Münchnern nur noch Benjamin Pavard, Jérôme Boateng und der aktuell leicht angeschlag­ene Javi Martinez als Innenverte­idiger übrig.

Vereinsprä­sident Uli Hoeneß hatte nach der Süle-Verletzung noch gesagt, dass der Verein im Winter keinen kurzfristi­gen Ersatz für die Position holen werde. Hernández hatte zuletzt bereits angeschlag­en pausiert und wegen Problemen an dem im Frühjahr operierten Knie zwei Bayern-Spiele verpasst. Trotz Protesten des Vereins musste er zur französisc­hen Nationalma­nnschaft reisen und kam dort im Spiel gegen die Türkei sogar 90 Minuten zum Einsatz. Deshalb erneuerte Salihamidz­ic in Griechenla­nd seine Kritik am französisc­hen Verband. Er sei „ein bisschen verärgert“über den Umgang mit der Thematik, sagte der Sportdirek­tor. Die neue Verletzung hänge nicht nur am PiräusSpie­l. Er wolle „da keinem die Schuld geben“, aber man hätte der Bayern-Einschätzu­ng vor den Länderspie­len vertrauen sollen. Nach Angaben von Trainer Niko Kovac war Hernández aber nach dem Länderspie­l gesund zurückgeko­mmen. Er wurde gegen Augsburg und nun in Piräus von seinem Coach auch prompt in der Startelf aufgeboten. Entwarnung gaben die Bayern indes bei Javi Martínez, der eine Muskelverh­ärtung erlitten habe. Serge Gnabry bekam einen Schlag auf das Knie. Beide Profis sollen in den kommenden Tagen in München dosiert trainieren. Die Bayern empfangen an diesem Samstag in der Bundesliga Aufsteiger Union Berlin.

Zuvor hatte sich der deutsche Fußball-Rekordmeis­ter zu einem 3:2-Auswärtssi­eg in der Champions League bei Olympiakos Piräus geHasan müht. Robert Lewandowsk­i (2) und Corentin Tolisso sorgten für die Tore, der in die Startelf zurückgeke­hrte Thomas Müller war an allen Treffern beteiligt. „Das Ergebnis ist super“, sagte Kapitän Manuel Neuer. Die Mannschaft stehe aktuell aber nicht da, „wo sie sein soll“.

Nach zwei verpassten Siegen in der Bundesliga gegen Hoffenheim (1:2) und in Augsburg (2:2) bleibt das Team von Niko Kovac aber wenigstens in der Königsklas­se punktemäßi­g auf Kurs. „Ein kleiner Schritt vorwärts ist es auf jeden Fall“, sagte Neuer, der von selbstkrit­ischen Analysen der Mannschaft sprach. Neun Punkte aus drei Spielen lautet die bisher optimale Ausbeute der Münchner in der Champions League. „Beim Blick auf die Tabelle kann man optimistis­ch in die Zukunft schauen, dass wir damit zumindest den ersten Step, die Qualifikat­ion für das Achtelfina­le, erreichen können“, sagte Rummenigge. Doch zittern mussten die Bayern am Dienstagab­end erneut – und das trotz eines zwischenze­itlichen 3:1-Vorsprungs.

 ?? Foto: Sven Hoppe, dpa ?? Schmerz lass nach: Bayerns Abwehrspie­ler Lucas Hernández musste beim 3:2-Sieg in Piräus verletzt ausgewechs­elt werden. Am Tag nach dem Spiel bestätigen sich die Befürchtun­gen: Der Franzose fällt mit einer Innenbandv­erletzung für längere Zeit aus.
Foto: Sven Hoppe, dpa Schmerz lass nach: Bayerns Abwehrspie­ler Lucas Hernández musste beim 3:2-Sieg in Piräus verletzt ausgewechs­elt werden. Am Tag nach dem Spiel bestätigen sich die Befürchtun­gen: Der Franzose fällt mit einer Innenbandv­erletzung für längere Zeit aus.

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