Arbeiten ohne jede Perspektive
80-Cent-Jobs: DGB kündigt Widerstand an
Günzburg In Bayern soll es für Asylbewerber, die bislang nicht arbeiten durften, künftig sogenannte 80-Cent-Jobs geben. Dazu hat der bayerische Innenminister Hermann mit Vertretern der Wirtschaft und der kommunalen Spitzenverbände eine Erklärung unterzeichnet. Der DGB-Kreisvorstand Günzburg lehnt diese 80-Cent-Jobs ab und will dafür kämpfen, dass sie im Landkreis nicht zum Tragen kommen.
Der DGB-Kreisvorsitzende Werner Gloning sagt, dass die früheren „Ein-Euro-Jobs“an die sich das Vorhaben anlehnt, nicht ohne Grund wieder in der arbeitsmarktpolitischen Mottenkiste verschwunden seien. Immerhin hätten diese wenigstens theoretisch Menschen wieder in den regulären Arbeitsmarkt integrieren sollen. Bei den geplanten 80-Cent-Jobs werde im Gegensatz dazu aber sogar ausdrücklich betont, dass sie „keine Vorstufe zur Integration in den Arbeitsmarkt“sein dürfen. Die 80-CentJobs sind laut Gloning Maßnahmen, in denen Menschen jede berufliche Perspektive verweigert wird und in denen sie praktisch umsonst malochen sollen. Das sei völlig inakzeptabel, sagt er.
Der Krumbacher DGB-Vorsitzende Peter Tschochohei, der zugleich Ortsvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt ist, begrüßt es deshalb, dass die Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege die Erklärung nicht unterzeichnet haben.