Ex Pilot lebte auf ganz großem Fuß
Millionenbetrüger muss hinter Gitter
Düsseldorf Früher flog er als Pilot mit Charter-Jets Deutschlands Topmanager durch die Gegend. „Die ganzen Dax-Vorstände“, berichtete Dirk L. Er verdiente prächtig, gründete ein eigenes Luftfahrtunternehmen. Doch eines Tages war das vorbei: Kunden und Gesellschafter zahlten nicht, seine Firma ging pleite, er verlor seine Fluglizenz. Seit 2012 war L. arbeitslos und ohne Einkommen. Das Gericht verurteilte den Mann aus Ratingen nun als gewerbsmäßigen Millionenbetrüger zu vier Jahren Haft.
2015 war der seriös wirkende Mann dann von seiner Frau vor die Tür gesetzt worden. Dirk L. legte dann „richtig los“, wie es hieß. Er residierte monatelang in Hotels, ohne sich um die Kosten zu kümmern, die sich auf fünfstellige Beträge summierten. Er kaufte Immobilien für mehr als drei Millionen Euro, beauftragte Innenarchitekten, gab für Möbel einen sechsstelligen Betrag aus, schaffte sich mehrere Autos an. Wenn die Verkäufer nach Sicherheiten fragten, zückte er gefälschte Bankbelege, die ihn als Besitzer eines Millionenvermögens in britischen Pfund auswiesen. Das Gericht bezifferte seine Bankschulden auf 670000 Euro.
Zeugen beschrieben den Mann einhellig als vertrauenswürdige, solvent wirkende Person. Für ausbleibende Zahlungen hatte er immer plausible Entschuldigungen parat. Dirk L. sagte, er habe die ganze Zeit auf noch ausstehende Zahlungen aus seiner Unternehmerzeit gehofft. Wegen weiterer noch nicht verhandelter Straftaten muss er wohl bald wieder vor Gericht.