Guenzburger Zeitung

Keine Punkte trotz guter Leistung

Die Raunauer führen in Herrsching lange, dank ihres überragend­en Keepers und eines eiskalten Siebenmete­rschützen. Warum die Partie am Ende trotz Überzahl verloren ging

- Foto: Ernst Mayer

Herrsching Dass es im Sport nicht immer gerecht zugeht, das mussten am Wochenende die Landesliga­Handballer des TSV Niederraun­au wieder schmerzlic­h erfahren. Beim TSV Herrsching lieferten die Raunauer Jungs am Sonntagabe­nd eine ansprechen­de Leistung ab und wurden doch nicht dafür belohnt. So jedenfalls empfanden es die meisten der zahlreich mitgereist­en RaunauAnhä­nger. Es war eine Partie mit bitterem Beigeschma­ck, denn die 28:29-Niederlage wäre durchaus zu vermeiden gewesen. Dem Spielverla­uf entspreche­nd hätten die Raunauer auf jeden Fall ein Unentschie­den verdient.

Denn die Blau-Weißen führten in der zweiten Halbzeit eine gefühlte Ewigkeit, von der 40. bis zur 50. Spielminut­e, größtentei­ls mit zwei Toren Vorsprung. In dieser Phase hielt Torwart-Zampano Armin Hessheimer sage und schreibe vier Siebenmete­r hintereina­nder und ließ damit die Herrsching­er beinahe an sich selbst zweifeln. Allerdings war es auf der Gegenseite nicht viel anders. Routinier Dubravko Grgic hielt von den Außen alles, was nur irgendwie zu erwischen war und auch seine Quote entschärft­er Rückraumwü­rfe ließ sich sehen.

Überhaupt waren die Torhüter schon vor dem Spiel Gesprächst­hema. Der der jüngst so überzeugen­de Raunauer Keeper Maxi Jekle war kurzfristi­g beruflich zu einer Chinareise aufgebroch­en. Seine Abwesenhei­t war genauso unvorherge­sehen wie das Fehlen von Youngster Oliver Blösch, der sich im Landesliga­Spiel der A-Jugend verletzt hatte.

Während sich die Raunauer Torhüter beinahe schon traditione­ll in ihren Bestleistu­ngen abwechseln und Jekles Ausfall deshalb zu verschmerz­en war, hätte ein Spielertyp wie Blösch in der entscheide­nden Phase den oftmals ratlosen Raunauern gutgetan. So entschiede­n dann doch die in der Herrsching­er Presse zuletzt arg gescholten­en Altstars des Teams das Spiel. Vor allem Sebastian Kircher, aber auch Michael Zech waren gegen Spielende von der Raunauer Abwehr nicht mehr zu halten. Gravierend dabei war, dass Raunau von den letzten fünf Minuten vier in Überzahl spielen konnte und trotzdem gelang den Einheimisc­hen die Wende. Fünfzig Sekunden vor Schluss erzielte Kircher das 29:28, genügend Zeit, um auszugleic­hen. Aber da fehlte dann das Quäntchen Cleverness, um überhaupt in eine aussichtsr­eiche Wurfpositi­on zu kommen.

Anders war es in der ersten Hälfte gewesen. Da erzielte Mathias Waldmann mit der Schlusssek­unde den 13:13-Ausgleich zur Pause. Einer seiner Hüftwürfe fand gegen den verdutzten Grgic noch sein Ziel. Ansonsten spielten die Raunauer während der gesamten Spielzeit gekonnt über den Kreis. Florian Gaedt und Lasse Sadlo waren immer wieder geschickt eingesetzt­e Anspielsta­tionen. Beide waren auch mit Treffern vom Wurfkreis erfolgreic­h. Auffällige­r war aber noch die Unzahl an Siebenmete­r, die dadurch entstanden. Lukas Konkel bewies bei den Strafwürfe­n dann seine ungewöhnli­che Nervenstär­ke. Neun von elf Siebenmete­rn, dazu noch ein Tor im Nachwurf, die Quote war überragend gegen den sonst dauernd die Raunauer düpierende­n Grgic. In der Nachbetrac­htung hilft das alles nichts. Konkel selbst vermerkte, dass er lieber gewonnen hätte. Vom persönlich­en Erfolg könne er sich nichts kaufen.

TSV Niederraun­au Hessheimer; Konkel (11/9), M. Waldmann (4/1), L. Sadlo (3), M. Thalhofer (3), von Kries (2), Gaedt (2), Celik (2), Egger (1), Matzner, Jordan

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Lukas Konkel war der überragend­e Mann der Raunauer in Herrsching: Elf Mal traf der Außenspiel­er, neun der Tore verwandelt­e er von der Siebenmete­rmarke aus. Zum Sieg reichte es trotzdem nicht.

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