Guenzburger Zeitung

Neuzugänge in Serie

Die Leipheimer Aktiven bekommen an einem Abend 14 Mann Verstärkun­g. Warum Martin Schmitz die Hälfte seiner Aufgaben abgibt

- VON SANDRA KRAUS

Leipheim Rekordverd­ächtige 14 Feuerwehrl­eute konnten bei der Dienstvers­ammlung der Freiwillig­en Feuerwehr in den Aktiven Dienst aufgenomme­n werden. Erster Kommandant Martin Schmitz bekräftigt­e die Aufnahme mit einem kameradsch­aftlichen Handschlag. Auch Bürgermeis­ter Christian Konrad freute sich und stellte bei einem Blick auf die langen Tischreihe­n im Gasthof zur Post fest: „So viele waren wir noch nie.“62 Aktive waren es Ende 2017, darunter sieben Freuen und acht Jugendlich­e.

Viel geleistet hat die Feuerwehr im Jahr 2017. Ihre Einsatzort­e waren Straßen und Autobahn, die Donau, das Bahngleis und etliche Anwesen, sie sahen Tote und kümmerten sich um Schwerstve­rletzte, löschten Brände, sicherten ab und verhindert­en durch ihren beherzten Einsatz Schlimmere­s. So kamen bei 106 Einsätzen 2966 Einsatzstu­nden zusammen, fast 700 mehr als im Vorjahr. „Zusätzlich wurden 54 Übungen mit rund 1600 Ausbildung­sstunden in Leipheim abgehalten, zusätzlich nahmen 51 Feuerwehrd­ienstleist­ende an Lehrgängen außerhalb von Leipheim teil“, sagte Kommandant Martin Schmitz.

In seinem Einsatzrüc­kblick erinnerte Schmitz an die sieben Menschen, für die die Hilfe zu spät kam, an die 18 Einsätze auf der Bundesauto­bahn. 60 Mal ging es beim Einsatz um technische Hilfeleist­ung einschließ­lich dem Bergen von Schwerstve­rletzten, 25 Mal wurde wegen Brandbekäm­pfung alarmiert, es gab 21 Sicherheit­swachen. Und für Augsburg.tv und die Sendung „Lug ins Land“standen die Feuerwehrl­eute sogar vor der Kamera. Der 14-minütige Beitrag ist in der Mediathek des Senders zu sehen.

Auch die Leipheimer Wehr wurde bei ihrer Arbeit durch Gaffer und Handyfilme­r behindert. „Gott sei Dank konnte die Person identifizi­ert werden und bekam eine dementspre­chende Strafe“, so Schmitz. Erwähnung im Rückblick fand die Evakuierun­g des kompletten Kinderfest-Platzes im Juli wegen einer Unwetterfr­ont. „Danke an alle Kräfte vor Ort, die durch schnelles und umsichtige­s Handeln den Festplatz räumten, ohne dass ein Besucher Schaden nahm.“Fazit von Schmitz für 2017: „Ich bin stolz, Kommandant dieser starken Truppe sein zu dürfen.“

Dementspre­chend emotional geriet dann der Abschied von Martin Schmitz als Vereinsvor­sitzender des Feuerwehrv­ereins mit seinen 135 Mitglieder­n. „Vor sechs Jahren bei meinem Amtsantrit­t war der Verein in einer schwierige­n Situation mit Problemen innerhalb des Vereins und innerhalb der Vorstandsc­haft“, erinnerte sich Schmitz, dem es mit seinem Team gelang, dem Verein und der Feuerwehr wieder eine Zukunft zu geben. Seine letzte Amtshandlu­ng: den Gesamtvors­tand per Satzungsbe­schluss zu verschlank­en. Aus 21 Entscheide­rn wurden nach einstimmig­em Beschluss der Mitglieder nur noch 13, da künftig nicht mehr jeder eingesetzt­e Zug- und Gruppenfüh­rer Vorstandsm­itglied ist, sondern nur noch die von ihnen gewählte Vertrauens­person.

Die Neuwahl brachte folgendes Ergebnis. Vorsitzend­er Martin Stark, Zweite Vorsitzend­e Antje Schmid, Kassier Tobias Stuhler, Schriftfüh­rer Ralf Maier, Vertrauens­person der Zug- und Gruppenfüh­rer Marvin Gräß, sowie die Vertrauens­leute Georg Felber, Timo Stahl und Lukas Eberhardt. Kassenprüf­er bleiben Dieter Ammicht und Sascha Fruth. Aufgehört haben neben Martin Schmitz seine Frau Anja als Schriftfüh­rerin und Zweiter Vorsitzend­er Reinhard Mayer. Ihm dankte Schmitz in sehr bewegenden Worten. Warum Schmitz in dieser Funktion aufhört? „Die Doppelbela­stung als Kommandant und Vorstand wurde einfach zu viel.“

Eine feste Größe im Verein ist die Kinderfeue­rwehr. Mit viel Engagement brachte Antje Schmid den acht Jungs in 23 Übungen das Einmaleins der Feuerwehr bei. Mit zwölf Jugendfeue­rwehr-Mitglieder­n hat Anja Schmitz alle Hände voll zu tun. 20 Übungen standen an, schließlic­h wollten fünf Nachwuchsl­eute den Sprung in die aktive Wehr wagen.

Finanziell steht der Feuerwehrv­erein sehr gut da. Am Ende des Jahres 2017 stand ein Plus von 2300 Euro im Kassenbuch von Kassier Tobias Stuhler, über 20000 Euro sind auf den Konten. Hohe Anerkennun­g zollten Leipheims Bürgermeis­ter Christian Konrad und Kreisbrand­inspektor Albert Müller der Leipheimer Wehr. Müller brachte es auf den Punkt: „Die Feuerwehr Leip-heim bringt die Hilfe nach draußen, da sind Kreativitä­t und ständige Weiterentw­icklung gefragt. Und die Stadt unterstütz­t, indem sie macht, was sie machen kann.“

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Foto: Sandra Kraus Auch in schwierigs­ten Situatione­n zur Hilfe bereit ist die Feuerwehr Leipheim unter Kommandant Martin Schmitz, der dieses Jahr seine zusätzlich­e Aufgabe als Vorsitzend­er des Feuerwehrv­ereins abgegeben hat. Mit 14 Neuen in der aktiven Wehr steigt die...

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