Guenzburger Zeitung

Gleiche Bezahlung für alle

Einrichtun­gen, die Kurzzeitpf­legeplätze anbieten, sollen Zuschuss bekommen. Aber in welcher Höhe?

- VON WALTER KAISER

Landkreis Kurzzeitpf­legeplätze sind knapp. Vor allem in der Urlaubszei­t, wenn pflegende Angehörige einmal frische Kräfte tanken wollen. Mit einem „Bereitstel­lungszusch­uss“will der Landkreis deshalb Pflegeeinr­ichtungen motivieren, die Zahl ihrer Kurzzeitpf­legeplätze zu halten beziehungs­weise möglichst zu erhöhen.

Bei der gemeinsame­n Sitzung von Kreisaussc­huss sowie dem Ausschuss für Soziales, Familie und Senioren gab es eine längere Debatte über die finanziell­e Größenordn­ung dieses Zuschusses.

Die Betreuungs- und Seniorenfa­chstelle des Landratsam­tes hatte zwei Finanzieru­ngsmodelle zur Diskussion gestellt. Vorschlag 1: Die Kreisklini­k Krumbach, die 13 Kurzzeitpf­legeplätze anbietet, erhält pro Platz und jeden Tag des Jahres einen Zuschuss von zehn Euro. Macht unter dem Strich Kosten von insgesamt 47450 Euro im Jahr aus. Nach dem gleichen Muster sollten die Pflegeeinr­ichtungen privater Träger, die derzeit zwölf Plätze vorhalten, bezuschuss­t werden, was Kosten von 43800 Euro pro Jahr zur Folge hätte.

Vorschlag 2: Die Kreisklini­k Krumbach bekommt die erwähnten zehn Euro, die anderen Pflegeeinr­ichtungen – etwa die Wohlfahrts­verbände – erhalten dagegen nur fünf Euro. Damit gingen die Gesamtkost­en für den Landkreis von 91 250 Euro bei Variante 1 auf 71 202 Euro bei Variante 2 zurück.

SPD-Kreisrat Werner Gloning erklärte, ihm falle kein Argument ein, warum die verschiede­nen Anbieter von Kurzzeitpf­legeplätze­n unterschie­dlich behandelt werden sollten. Renate Schmid von der Betreuungs­und Seniorenfa­chstelle erwiderte, es gebe durchaus eine sachliche Begründung. Die 13 Plätze an der Kreisklini­k Krumbach bildeten eine eigene, kleine Einrichtun­g. Damit seien Personal- und Sachkosten höher als bei Einrichtun­gen, die mehr Plätze zur Verfügung haben und damit anders kalkuliere­n könnten.

Namens der CSU sagte Kreisrätin Ruth Niemetz, der Landkreis solle mit den fünf Euro für die privaten Anbieter beginnen, nach einem Jahr könne Bilanz über Erfolg oder Misserfolg gezogen werden. Niemetz: „Wichtig ist, dass etwas passiert und dass wir Kurzeitpfl­egeplätze über den ganzen Landkreis verteilt bekommen.“Widerspruc­h meldeten Angelika Fischer (Grüne), Konrad Barm (Freie Wähler) und Herbert Blaschke (FDP) an. Die privaten Träger müssten wie die Krumbacher Klinik bezuschuss­t werden. Alles andere sei nicht vermittelb­ar. Am Ende empfahlen die Mitglieder beider Ausschüsse dem Kreistag einstimmig, jeweils die zehn Euro zu bezahlen.

 ?? Symbolfoto: Matthias Becker ?? Kurzzeitpf­legeplätze sind knapp. Mit einem Zuschuss will der Landkreis erreichen, dass mehr Angebote geschaffen werden.
Symbolfoto: Matthias Becker Kurzzeitpf­legeplätze sind knapp. Mit einem Zuschuss will der Landkreis erreichen, dass mehr Angebote geschaffen werden.

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