Gleiche Bezahlung für alle
Einrichtungen, die Kurzzeitpflegeplätze anbieten, sollen Zuschuss bekommen. Aber in welcher Höhe?
Landkreis Kurzzeitpflegeplätze sind knapp. Vor allem in der Urlaubszeit, wenn pflegende Angehörige einmal frische Kräfte tanken wollen. Mit einem „Bereitstellungszuschuss“will der Landkreis deshalb Pflegeeinrichtungen motivieren, die Zahl ihrer Kurzzeitpflegeplätze zu halten beziehungsweise möglichst zu erhöhen.
Bei der gemeinsamen Sitzung von Kreisausschuss sowie dem Ausschuss für Soziales, Familie und Senioren gab es eine längere Debatte über die finanzielle Größenordnung dieses Zuschusses.
Die Betreuungs- und Seniorenfachstelle des Landratsamtes hatte zwei Finanzierungsmodelle zur Diskussion gestellt. Vorschlag 1: Die Kreisklinik Krumbach, die 13 Kurzzeitpflegeplätze anbietet, erhält pro Platz und jeden Tag des Jahres einen Zuschuss von zehn Euro. Macht unter dem Strich Kosten von insgesamt 47450 Euro im Jahr aus. Nach dem gleichen Muster sollten die Pflegeeinrichtungen privater Träger, die derzeit zwölf Plätze vorhalten, bezuschusst werden, was Kosten von 43800 Euro pro Jahr zur Folge hätte.
Vorschlag 2: Die Kreisklinik Krumbach bekommt die erwähnten zehn Euro, die anderen Pflegeeinrichtungen – etwa die Wohlfahrtsverbände – erhalten dagegen nur fünf Euro. Damit gingen die Gesamtkosten für den Landkreis von 91 250 Euro bei Variante 1 auf 71 202 Euro bei Variante 2 zurück.
SPD-Kreisrat Werner Gloning erklärte, ihm falle kein Argument ein, warum die verschiedenen Anbieter von Kurzzeitpflegeplätzen unterschiedlich behandelt werden sollten. Renate Schmid von der Betreuungsund Seniorenfachstelle erwiderte, es gebe durchaus eine sachliche Begründung. Die 13 Plätze an der Kreisklinik Krumbach bildeten eine eigene, kleine Einrichtung. Damit seien Personal- und Sachkosten höher als bei Einrichtungen, die mehr Plätze zur Verfügung haben und damit anders kalkulieren könnten.
Namens der CSU sagte Kreisrätin Ruth Niemetz, der Landkreis solle mit den fünf Euro für die privaten Anbieter beginnen, nach einem Jahr könne Bilanz über Erfolg oder Misserfolg gezogen werden. Niemetz: „Wichtig ist, dass etwas passiert und dass wir Kurzeitpflegeplätze über den ganzen Landkreis verteilt bekommen.“Widerspruch meldeten Angelika Fischer (Grüne), Konrad Barm (Freie Wähler) und Herbert Blaschke (FDP) an. Die privaten Träger müssten wie die Krumbacher Klinik bezuschusst werden. Alles andere sei nicht vermittelbar. Am Ende empfahlen die Mitglieder beider Ausschüsse dem Kreistag einstimmig, jeweils die zehn Euro zu bezahlen.