Mehr Verständnis für die Forstwirtschaft
Aktion Pro-Holz Bayern und die Forstbetriebsgemeinschaft Günzburg-Krumbach werben mit neuen Schildern im Wald für mehr Wertschätzung. Jetzt steht eines auch im Landkreis
Scheppach Im Gegensatz zur Landwirtschaft ist die Wertschätzung der Forstwirtschaft eine ganz andere. Gerade die urbane Bevölkerung habe den Bezug zur Waldbewirtschaftung verloren. So sieht es Ines Heinrich, die Leiterin von Pro-Holz Bayern. Immerhin spiele die Forstwirtschaft auch in Schwaben eine ganz große Rolle.
Mit ihren knapp 3400 Betrieben und 32500 in der Wertschöpfungskette Forst, Holz und Papier Beschäftigten stelle sie einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsmotor dar. Sie stärke den ländlichen Raum und schaffe Arbeitsplätze. Pro-Holz Bayern ist ein Branchenbündnis der Forst- und Holzwirtschaft und macht sich stark für eine nachhaltige Holzverwendung. Und dazu gehören auch forstliche Erntemaßnahmen und die dafür beanspruchten Wege im Wald. „Wir pflegen, Sie erleben“, steht auf den 242 Schildern, die inzwischen an viel frequentierten Orten in ganz Bayern aufgestellt wurden. 66 davon stehen in Schwaben. Damit soll über den Sinn und den Nutzen nachhaltiger Waldpflege aufgeklärt, konfliktfreies Nebeneinander aller Interessengruppen in den Wäldern gefördert und bei den Waldbesuchern ein besseres Verständnis für die Forstwirtschaft geweckt werden. Seit Mittwoch befindet sich nun auch im Landkreis ein solches Schild – im Nutzungsrechtewald Scheppach am Parkplatz bei Allerheiligen.
Ein Ort, der die gute Gemeinschaft mit den Waldbesitzern widerspiegle, wie Kay Reiff, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Günzburg-Krumbach (FBG), bemerkte. Landrat Hubert Hafner betonte die wichtige Bedeutung von nachhaltiger Forstwirtschaft mit Holz als nachwachsendem Rohstoff. Nur so sei sichergestellt, dass auch die nachfolgenden Generationen davon profitierten. „Alles, was wir heute tun, macht sich in 80 oder 100 Jahren bemerkbar“, betonte auch Jettingen-Scheppachs Bürgermeister Hans Reichhart, der auch die richtige Kombination von Nadelund Laubwald ansprach. Der Wald diene nicht nur als Holzlieferant, sondern auch als Ort der Erholung.
Holz sei der umweltfreundlichste regionale Baustoff und Energieträger. „Wir sind ein Team und nehmen gerne Fachwissen entgegen“, versicherte Hermann Seitz, der Vorsitzende der Rechtler. Großen Wert werde dabei auf eine Bewirtschaftung nach dem aufgestellten Wirtschaftsplan gelegt. Und darauf soll das Schild ebenfalls aufmerksam machen: Es sind vor allem auch die Waldbesitzer, die dafür sorgen, dass die Wälder in all ihren Funktionen weiter so erhalten bleiben.