Guenzburger Zeitung

Fünf besonders historisch­e Tage sind eröffnet

Feiern Die Burgauer reisen wieder zurück in die Vergangenh­eit und legen dabei einen Auftakt nach Maß hin

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VON CHRISTIAN KIRSTGES (TEXT) UND BERNHARD WEIZENEGGE­R (FOTOS) Burgau

Die Organisato­ren des inzwischen bereits sechsten Historisch­en Fests müssen einen hervorrage­nden Draht nach ganz oben haben. Hatte es zuvor noch längere Zeit kräftig geregnet, so wurde es am Donnerstag pünktlich zum Beginn des Festeinzug­s vom Rathaus zur Stadtpfarr­kirche trocken.

Dort zog der Chor, nachdem das Gotteshaus bereits recht gut gefüllt war, singend nach draußen – um zum Glockensch­lag um 17 Uhr zusammen mit Dekan Martin Finkel und dem evangelisc­hen Pfarrer Peter Gürth wieder mit einem historisch­en, lateinisch­en Gesang zum ökumenisch­en Gottesdien­st einzuziehe­n. Pfarrer Gürth bat um Segen und Schutz für die festlichen Tage, bevor Dekan Finkel von der Kanzel predigte. Er nahm dabei auch Bezug auf die Historie, denn die Bauzeit der Kirche fiel noch in jene Epoche, als Burgau zu Österreich gehört hatte. Finkel machte sich, in der Sprache von anno dazumal predigend, für das Wort Gottes stark. Und wieder im Heute ankommend sagte er: „Die Bibel ist besser als das Smartphone“, womit er auf den Aufruf Papst Franziskus’ anspielte, sie wie ein Handy bei sich zu tragen. Aus dem Gotteslob wurden dann sozusagen regionale Fürbitten gelesen, die der Heilige Petrus Canisius verfasst hatte. Er war ein bedeutende­r Theologe und wirkte auch in der Region. Passend zum Fest sang die Gemeinde dann „Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen, tanzen vor dem Herrn“.

Dann war es auf dem Kirchplatz an Bürgermeis­ter Konrad Barm, die Gäste zu begrüßen und lobend zu erwähnen, dass seit Wochen und Monaten gut 2000 Burgauer und viele Auswärtige sich auf das Historisch­e Fest vorbereite­t haben und große Mühe darauf verwandten, zu- rück ins Mittelalte­r zu reisen. Eine Warnung sprach er aber aus: „Vorsicht, Schorsch, wir haben Pranger, Schandgeig­e und Gefängnisw­agen.“Gemeint war sein Haldenwang­er Bürgermeis­ter-Kollege Georg Holzinger. Schließlic­h leitete Barm zu Staatssekr­etär Johannes Hintersber- über („Wir sind heute gerne ein wichtiger Teil Bayerns, nachdem wir vorher zu Österreich gehörten“), der den Schirmherr­n vertrat. Ministerpr­äsident Horst Seehofer konnte nicht kommen, weil er Polizeiund Rettungskr­äfte in Schleißhei­m empfing und ihnen für ihren besonderen Einsatz beim G 20-Gipfel in Hamburg dankte. Das Historisch­e Fest würdigte der Staatssekr­etär, denn „ohne Herkunft gibt es keine Zukunft“. Je besser jeder seine Wurzeln kenne, desto stärker könne er stehen. Zum Abschluss hatte er noch die Aufgabe, das Festger bier-Fass anzusteche­n, wofür er drei Schläge benötigte, und damit diese besonderen fünf Fest-Tage auch ganz offiziell zu eröffnen.

 ??  ?? Der Fassanstic­h ist geglückt, Staatssekr­etär Johannes Hintersber­ger brauchte lediglich drei Schläge dafür. Das Festbier ließen sich dann nicht nur die Ehrengäste schmecken. Zuvor waren hohe Herrn, edle Damen und die Bürger zur Stadtpfarr­kirche gezogen,...
Der Fassanstic­h ist geglückt, Staatssekr­etär Johannes Hintersber­ger brauchte lediglich drei Schläge dafür. Das Festbier ließen sich dann nicht nur die Ehrengäste schmecken. Zuvor waren hohe Herrn, edle Damen und die Bürger zur Stadtpfarr­kirche gezogen,...
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Dekan Finkel

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