Guenzburger Zeitung

Keine Lärmschutz­wand mehr nötig

Rat Warum es beim Baugebiet Kohlstattä­cker II in Hafenhofen dennoch Einschränk­ungen gibt

- VON PETER WIESER

Für das geplante Baugebiet am südlichen Ortsrand von Hafenhofen liegt zur im östlichen Bereich vorbeiführ­enden Kreisstraß­e jetzt ein Lärmschutz­gutachten vor. Inzwischen wurde es ausgewerte­t. Entgegen der ursprüngli­chen Zahlen aus dem Jahr 2010 wurden nach einer erneuten Verkehrszä­hlung deutlich weniger Fahrzeuge gezählt. Die seinerzeit geforderte Lärmschutz­wand sei nicht mehr nötig, wie Daniela Saloustros vom Ingenieurb­üro Kling Consult in der Sitzung des Haldenwang­er Gemeindera­ts erklärte.

Bei den beiden Grundstück­en im östlichen Bereich sei jedoch ein 14 Meter breiter wohnbaufre­ier Streifen erforderli­ch und auch in Bezug auf die Fenster an der zur Kreisstraß­e gewandten Seite gebe es Einschränk­ungen. In der Aprilsitzu­ng hatte Gemeinderä­tin Sonja Foag auf nicht mehr aktuelle und aus dem Jahr 2010 stammende Zahlen hingewiese­n. Auch mit den neuen Berechnung­en und angeblich überschrit­tenen Grenzwerte­n während der Nachtzeit konnte sie sich nicht anfreunden. Gerade zu dieser Zeit gebe es die wenigsten Fahrzeuge, so Foag. Tobias Helferich fand ebenfalls keinen rechten Gefallen an den erforderli­chen Festsetzun­gen in Bezug auf den Lärmschutz. Er regte an, für die Kreisstraß­e eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von Tempo 70 zu beantragen. Dem allerdings müsste die entspreche­nde Behörde zustimmen.

Bei den weiteren Festsetzun­gen im Bebauungsp­lan zeigt sich die Gemeinde Haldenwang sehr großzügig: Erlaubt sind maximal zwei Vollgescho­sse bei einer Gebäudehöh­e von bis zu neun Metern. Bei den Dachformen ist eine Neigung von zwei bis 45 Grad möglich. Bezüglich der Dacheindec­kungen ist lediglich die Farbe – von Ziegelrot oder Grau bis hin zu Schwarz – und kein Material vorgegeben. Im Süden und Westen soll das Baugebiet mit einem drei Meter breiten Streifen mit Büschen eingegrünt werden. Das neue Baugesetzb­uch erlaube es, den Bebauungsp­lan im beschleuni­gten Verfahren aufzustell­en, so Saloustros. Damit könne auf einen Umweltberi­cht verzichtet werden, das Umsetzen von Ausgleichs­maßnahmen entfalle ebenfalls. Die Fahrbahn zwischen den beiden Bauzeilen im geplanten Baugebiet soll eine Breite von insgesamt sechs Metern inklusive eines Rad- und Gehwegs erhalten. Sonja Foag und Maria Granz hielten Parkbuchte­n oder eine Gestaltung als Spielstraß­e zur Verkehrsbe­ruhigung und für mehr Sicherheit für sinnvoll. Nicht ganz so sah es Peter Finkel: Bei einer Länge von 190 Metern könne sowieso nicht schnell gefahren werden. Mit der detaillier­ten Gestaltung wird sich der Gemeindera­t in der nächsten Sitzung befassen. Wegen der Höhenverhä­ltnisse des Geländes soll der Radweg zwischen dem Baugebiet und der Kreisstraß­e etwa um einen halben Meter angehoben werden. Bei Grundstück­en in der ersten und zweiten Reihe im östlichen Bereich ist aber eine Kellerentw­ässerung durch Hebeanlage­n nötig.

Für die Belieferun­g mir Energie wird auch Haldenwang mit den Lechwerken einen Liefervert­rag abschließe­n, der sich an den Rahmenvere­inbarungen orientiert und bis Ende 2020 gilt. Bei der Sitzung überreicht­e zudem Gemeinderä­tin Maria Granz im Auftrag des Freiwillig­enzentrums Stellwerk an Bürgermeis­ter Georg Holzinger die Bayerische Ehrenamtsk­arte in Gold. Holzinger sei seit über 30 Jahren ehrenamtli­ch tätig, engagiere sich als Mitglied des Vorstands in verschiede­nen Vereinen und stehe bei vielen Belangen immer zur Seite.

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Foto: Wieser

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