Keine Lärmschutzwand mehr nötig
Rat Warum es beim Baugebiet Kohlstattäcker II in Hafenhofen dennoch Einschränkungen gibt
Für das geplante Baugebiet am südlichen Ortsrand von Hafenhofen liegt zur im östlichen Bereich vorbeiführenden Kreisstraße jetzt ein Lärmschutzgutachten vor. Inzwischen wurde es ausgewertet. Entgegen der ursprünglichen Zahlen aus dem Jahr 2010 wurden nach einer erneuten Verkehrszählung deutlich weniger Fahrzeuge gezählt. Die seinerzeit geforderte Lärmschutzwand sei nicht mehr nötig, wie Daniela Saloustros vom Ingenieurbüro Kling Consult in der Sitzung des Haldenwanger Gemeinderats erklärte.
Bei den beiden Grundstücken im östlichen Bereich sei jedoch ein 14 Meter breiter wohnbaufreier Streifen erforderlich und auch in Bezug auf die Fenster an der zur Kreisstraße gewandten Seite gebe es Einschränkungen. In der Aprilsitzung hatte Gemeinderätin Sonja Foag auf nicht mehr aktuelle und aus dem Jahr 2010 stammende Zahlen hingewiesen. Auch mit den neuen Berechnungen und angeblich überschrittenen Grenzwerten während der Nachtzeit konnte sie sich nicht anfreunden. Gerade zu dieser Zeit gebe es die wenigsten Fahrzeuge, so Foag. Tobias Helferich fand ebenfalls keinen rechten Gefallen an den erforderlichen Festsetzungen in Bezug auf den Lärmschutz. Er regte an, für die Kreisstraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 70 zu beantragen. Dem allerdings müsste die entsprechende Behörde zustimmen.
Bei den weiteren Festsetzungen im Bebauungsplan zeigt sich die Gemeinde Haldenwang sehr großzügig: Erlaubt sind maximal zwei Vollgeschosse bei einer Gebäudehöhe von bis zu neun Metern. Bei den Dachformen ist eine Neigung von zwei bis 45 Grad möglich. Bezüglich der Dacheindeckungen ist lediglich die Farbe – von Ziegelrot oder Grau bis hin zu Schwarz – und kein Material vorgegeben. Im Süden und Westen soll das Baugebiet mit einem drei Meter breiten Streifen mit Büschen eingegrünt werden. Das neue Baugesetzbuch erlaube es, den Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufzustellen, so Saloustros. Damit könne auf einen Umweltbericht verzichtet werden, das Umsetzen von Ausgleichsmaßnahmen entfalle ebenfalls. Die Fahrbahn zwischen den beiden Bauzeilen im geplanten Baugebiet soll eine Breite von insgesamt sechs Metern inklusive eines Rad- und Gehwegs erhalten. Sonja Foag und Maria Granz hielten Parkbuchten oder eine Gestaltung als Spielstraße zur Verkehrsberuhigung und für mehr Sicherheit für sinnvoll. Nicht ganz so sah es Peter Finkel: Bei einer Länge von 190 Metern könne sowieso nicht schnell gefahren werden. Mit der detaillierten Gestaltung wird sich der Gemeinderat in der nächsten Sitzung befassen. Wegen der Höhenverhältnisse des Geländes soll der Radweg zwischen dem Baugebiet und der Kreisstraße etwa um einen halben Meter angehoben werden. Bei Grundstücken in der ersten und zweiten Reihe im östlichen Bereich ist aber eine Kellerentwässerung durch Hebeanlagen nötig.
Für die Belieferung mir Energie wird auch Haldenwang mit den Lechwerken einen Liefervertrag abschließen, der sich an den Rahmenvereinbarungen orientiert und bis Ende 2020 gilt. Bei der Sitzung überreichte zudem Gemeinderätin Maria Granz im Auftrag des Freiwilligenzentrums Stellwerk an Bürgermeister Georg Holzinger die Bayerische Ehrenamtskarte in Gold. Holzinger sei seit über 30 Jahren ehrenamtlich tätig, engagiere sich als Mitglied des Vorstands in verschiedenen Vereinen und stehe bei vielen Belangen immer zur Seite.