Eine gelungene Kooperation
Jubiläumskonzert Kapellen Hochwang und Oxenbronn spielen seit zehn Jahren zusammen
Hochwang Vor zehn Jahren beschlossen die Musikkapellen aus Hochwang und Oxenbronn, gemeinsame Wege zu gehen. Ist das anfangs als Experiment gestartete Projekt erfolgreich? Die Antwort gaben nun im Musikheim Hochwang Dirigent Thomas Engel und seine 40 Musiker in einem fulminanten Jubiläumskonzert, wie der Vorsitzende des Allgäu-SchwäbischenMusikbundes im Bezirk 12, Robert Strobel, attestierte. Sarah Engel führte als Moderatorin gekonnt durch das Programm.
Gut 300 Gäste begrüßte Oxenbronns Vereinsvorstand Herbert Wirth, bevor er auf die gemeinsame Vereinsgeschichte einging. „Es waren einmal zwei Musikvereine“, begann er, und wie im Märchen gab es zuerst einmal Probleme – bei beiden Vereinen zu wenig aktive Musiker bei den Auftritten und bei einem der beiden keinen Dirigenten. Da sei man auf die zündende Idee gekommen, erzählte Wirth, eine Kooperation zu bilden: ein Dirigent, eine Kapelle, zwei Vereine. Die Pflege der Tradition, der Musik und der Kameradschaft sei hoch im Kurs gestanden und auch nach zehn Jahren funktioniere die Kooperation hervorragend. Auch Hochwangs Vorsitzender Hans Klement sprach von einer „weitsichtigen Entscheidung für einen erfolgreichen Weg“und hob die Verdienste von Dirigent Thomas Engel hervor, ohne den die Kapelle nur die Hälfte wert sei. Bürgermeister Robert Strobel bedankte sich dafür, dass von der Kapelle die städtischen und kirchlichen Festlichkeiten würdig umrahmt werden.
In der Kapelle spielen 40 Musiker. Starke Register bilden vor allem die Klarinetten und Saxofone. Wie aus einem Guss eröffneten diese in kurzen rhythmischen Punktierungen sauber intoniert und angesetzt Report Sheldons „Choreography“. Das zweite Stück, „The Legend of the Amber Room“von Michaele Geisler, behandelte den Mythos des Bernsteinzimmers, das seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt. Es folgten vom Schlagwerk geprägte Bombenanschläge, schwere, bedrohliche Marschtritte näherten sich, nach unterschwelligen Klangmalereien erfolgte in schöner Harmonie ein hoffnungsvolles Finale. Das Schlagwerk verdient hier eine besondere Erwähnung: Es erstreckte sich über die ganze Rückwand mit Pauken, Trommeln, Bongos, Klanghölzern, Triangeln, Rasseln und Marschbecken und demonstrierte seine Qualität stets in rhythmisch korrekten und in der Lautstärke den Inhalten angepassten Einsätzen.
In Leonard Cohens populärer Popballade „Hallelujah“, arrangiert von Heinz Briegel, imponierte die Homogenität der Register beim behutsamen Anschwellen der Lautstärke in der Erkennungsmelodie, an die die Klarinetten in wunderbarem Piano heranführten. Winde bliesen durch die Blechinstrumente und ließen keinen Zweifel, „Cloud(iu)s … der Wolkenmann“ist da. Ebenso eindrucksvoll gelang, angeführt von kurzen Tonstößen fanfarenartiger Trompeten der Einstieg in die „Eiger“-Nordwand. In „Stars on Stage“von Tom De Haes durften sich verschiedene Register solistisch präsentieren, wobei auch die Begleitmusik im Hintergrund größtes Lob verdiente. Das Flügelhornsolo in „Besame Mucho“, arrangiert von Markus Götz, gelang Ernestine Treimer so gefühlvoll, dass es sofort als Zugabe wiederholt werden musste. Der Schrei des Steppenadlers versetzte die Zuhörer in die Weite des amerikanischen Westens und ließ in „The Best of Ennio Morricone“, arrangiert von Ray Woodfield, Cowboy- und Indianerlegenden aufleben. Mit dem Konzertmarsch „Blasmusikgrüße“von Mathias Gronert und der Polka „Immer gut drauf“von Roland Kohler ging das sehr unterhaltsame Programm zu Ende.